Rezension

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Nicht mein Hauptgenre, aber dennoch ganz gutes Buch

Der wunde Punkt - Mark Haddon

Der wunde Punkt
von Mark Haddon

Bewertet mit 3.5 Sternen

Bei den Halls, einer typischen Vorstadtfamilie, hat jeder seinen wunden Punkt: Die Tochter will zum zweiten Mal heiraten, der Sohn ist schwul und oft allein, die Mutter geht fremd, und George, das Familienoberhaupt, entdeckt einen verdächtigen Fleck an seiner Hüfte, wo eigentlich keiner sein sollte.

Das war mal im wahrsten Sinne des Wortes ein ganz anderes Buch, ein ganz anderes Genre, ein Genre, welches ich nicht so oft in den Händen halte und noch viel weniger lese. Dennoch habe ich es gekauft und nachdem es Jahre auf meinem SUB verbrachte habe ich es ziemlich schnell gelesen und ich war überrascht und fasziniert, das ich diese Art Bücher auch lesen kann. Es geht um eine Famile, eine typische Familie, wie ich finde, denn die "Heile Welt Familie" gibt es nicht wirklich und überall lauern doch unerwartete Probleme, auch wenn sie in dieser Famile doch sehr drastisch sind. Das der Vater mit dem Alter ein Ekzem mit Krebs verwechselt bzw. keinem glaubt, das dies so ist, kann man sich kaum vorstellen, aber schon eher die Depressivität die ihm wiederfährt, da seine Frau ein Verhältnis mit einem anderen Mann hat. Die Frau und auch Mutter geht eben fremd, das ist ja erstmal für mich neu, denn sonst sind ja immer die Männer die bösen, aber hier ist es umgekehrt und man sieht einfach das dieses Versteckspiel, was keines mehr ist, zu wesentlich schlimmeren führen kann. Persönlich finde ich, das die Ehefrau in dem Buch eine gänzlich unglückliche Figur abgibt und einfach sehr großen Anteil an dem ganzen Unglück hat. So erscheinen die Probleme der Kinder einfach in den Hintergrund zu rücken. Die Tochter möchte ein zweites Mal heiraten, was ja nicht so schlimm ist, aber die beiden kennen sich noch gar nicht so lange, aber wissen einfach das sie füreinander bestimmt sind, aber im Chaos der ganzen Probleme wird diese Heirat auf die Probe gestellt und zu guter letzt ist da natürlich auch noch der Sohn der homosexuell ist. Und hier muss ich leider sagen das er den Charakter Jamie leider im wahrsten Sinne versaut hat, denn er transportiert das Bild eines Klischee Schwulen in die Welt und weniger die Probleme, die ein solcher hat. Aber zu gute halte ich ihm das dieser Charakter letztlich auch gut wegkommt und einige Probleme mit dessen Mithilfe gelöst werden. Für jemanden wie mich, der zum ersten Mal diese Art Genre liest, ist es sehr erfrischend gewesen, aber dennoch ist es kein Buch was wirklich überzeugt, dazu ist es einfach zu konstruiert und zu viele Probleme die aufeinandertreffen und auch schlecht, ist natürlich, wenn man sich nicht wirklich vom Klischee lösen kann, sondern es auch noch bedient, man möchte Mark Haddon sagen: Schwule bzw. Homosexuelle ficken nicht nur den ganzen Tag rum und denken auch nicht immer an Sex, sondern sie lieben und unterhalten sich gern und machen auch das was andere gerne machen. Das fällt einfach zu sehr auf und bleibt deswegen auch nicht unerwähnt.