Rezension

Nicht so lustig wie erhofft

Anonyme Untote - S. G. Browne

Anonyme Untote
von S. G. Browne

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:
Zombies haben’s auch nicht leicht – das weiß Andy nur zu gut, hat er sich doch seit einem tragischen Verkehrsunfall in einen dieser vermeintlichen Widerlinge verwandelt. Seine Eltern verbannen ihn in den Keller, die Öffentlichkeit meidet ihn und einsam fault er vor sich hin. Den einzigen Trost findet er bei einer Selbsthilfegruppe, den “Anonymen Untoten”.

Morbide, makaber, mordsmäßig lustig und nichts für schwache Mägen – die Zombiesatire zum (Un)totlachen.

Meine Meinung:
Der Klappentext ließ auf eine makabre Story bzw. schwarzen Humor schließen – und für sowas bin ich prinzipiell immer zu haben.

Passend zur Halloween-Lesenacht habe ich mir das Buch gegriffen:
Andy ist nach einem Autounfall “wiedererweckt” worden und seitdem ein Zombie. Seine Stimmbänder sind schon leicht verwest, also trägt er eine Tafel um den Hals, mit der er sich verständlich machen kann.
Formulierungen wie “er faulte vor sich hin” oder auch Passagen wie “Halloween steht vor der Tür, was mir diesmal noch passender erscheint als in den Vorjahren. Schließlich muss ich mich nicht mal verkleiden” brachten mich recht bald zum schmunzeln. Auch die beginnende Liebesgeschichte zu einer Zombine aus seiner Selbsthilfegruppe ließ auf eine unterhaltsame Fortsetzung hoffen.

Dann aber werden weitere Details über Andy bekannt: bei dem Autounfall starb Andys Frau und die gemeinsame Tochter lebt nun bei seiner Schwägerin und ein Umgang mit ihm wird verboten. Weil ihm seine Tochter so fehlt, versucht er öfter anzurufen – er selbst kann zwar nicht sprechen, aber er hofft jedesmal wenigstens die Stimme seiner Tochter hören zu können.

Ab da fand ich das Buch leider gar nicht mehr lustig und war kurz davor abzubrechen. Bisher hatte ich aber auch noch keinen Zombie-Roman in den Händen, also beschloß ich weiterzulesen (zumal ich nach so wenigen Seiten auch ungern schon abbreche).

Ohne zuviel verraten zu wollen: ab der Mitte des Buches vollzieht die Geschichte eine Wendung, die die Geschichte für mich dann wieder interessanter machte – das letzte Drittel habe ich dann in einem Rutsch weggelesen.

Wirklich lachen konnte ich das ganze Buch über trotzdem nicht, interessant war es aber allemal einen Zombieroman zu lesen, der (zumindestens teilweise) amüsant, (öfter) makaber und (durchgehend) gesellschaftskritisch ist.

Ohne den doch recht tragischen Hintergrund hätte mir das Buch allerdings weitaus besser gefallen, so reicht es nur für 3/5 Sterne