Rezension

Nichts für schwache Nerven

Die Totenärztin: Goldene Rache -

Die Totenärztin: Goldene Rache
von René Anour

Bewertet mit 5 Sternen

Die junge Gerichtsmedizinerin Fanny Goldmann hat im Jahr 1908 in Wien immer noch Schwierigkeiten, sich in der Männerwelt des gerichtsmedizinischen Institutes durchzusetzen. Doch sie gibt nicht auf. Als ein neuer Fall eingeliefert wird, steht sie vor einem Rätsel. Der Tote hat eine Nachricht für sie. Als noch mehr Tote mit unheimlichen Botschaften auftauchen, merkt Fanny, daß sie zwischen die Fronten von zwei machthungrigen und sehr gefährlichen Männern geraten ist. Doch nicht nur Fanny ist in Gefahr. Auch die Menschen, die ihr nahe stehen, werden in die Machenschaften mit hineingezogen. Doch was hat ein Künstler namens Gustav Klimt mit all dem Geschehen zu tun? Für Fanny wird die Lage immer schwieriger, aber sie stellt sich mutig der Gefahr.

Der zweite Fall für "Die Totenärztin" mit dem Titel "Goldene Rache" ist nichts für schwache Mägen. Es krabbelt nur so vor ekligem Getier. Diesmal kommt auch noch eine Portion Grusel dazu. Ich habe diesen Roman an Halloween begonnen zu lesen. Das war Zufall, aber es passte total. Aber auch zu anderen Zeiten kann man noch eine schöne Gänsehaut bekommen. Der schwarze Humor der Gerichtsmediziner ist auch im zweiten Teil wieder da. Es werden makabere Scherze gemacht, die einem (Lach)Tränen in die Augen treiben. Bei allem Spaß, den der Leser mit diesem Buch erlebt, kommt aber auch ein ernstes Thema in den Fokus: Die Schwierigkeiten der Frauen, die am Anfang des 20. Jahrhunders auf eigenen Beinen stehen wollten, waren riesengroß. René Anour schreibt darüber zwar humorvoll, aber trotzdem kommt diese Botschaft beim Leser an und macht wütend. Mit der Serie um "Die Totenärztin" hat René Anour eine tolle Roman-Heldin erschaffen, von der man hoffentlich noch viel hören wird.