Rezension

Noir – Schwarz - Düster

Noir - Jenny-Mai Nuyen

Noir
von Jenny-Mai Nuyen

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Nino musste im Alter von 5 Jahren mit ansehen, wie seine Eltern starben, und entkam selbst nur knapp dem Tod. Seitdem kann er den Tod der meisten Menschen vorhersehen, er weiß auch, dass er selbst schon mit 24 Jahren sterben wird. Natürlich versucht er alles, um seinem Schicksal zu entkommen. Doch als er dabei in die Fänge des mysteriösen Monsieur Samedi gerät, wird es erst richtig gefährlich für ihn.

Meine Meinung:
Ich kannte Jenny-Mai Nuyen bisher schon von ihren Jugendfantasybüchern „Nijura“, „Nocturna“, „Rabenmond“ und „Die Sturmjäger von Aradon“. „Noir“ geht allerdings in eine ganz andere Richtung, es wirkt viel erwachsener, schließlich ist ja auch der Protagonist schon Mitte 20. Aber auch der Schreibstil und der Inhalt sind eher etwas für Erwachsene. Die Autorin beschwört eine düstere, gefahrvolle Stimmung herauf, die mir beim Lesen ein bisschen zu schaffen gemacht hat. Es ist kein reines Vergnügen. Aber es ist spannend, es ist mystisch, es ist philosophisch.

Es gibt zwei Handlungsstränge. Einer spielt in der Vergangenheit. Darin begleiten wir Nino durch die letzten Wochen seines Lebens, lernen ihn kennen, sehen seine Angst, seine Liebe zu seiner Schwester, sein verzweifeltes Suchen nach einer Lösung. Der andere Erzählstrang spielt im „Jetzt“, ist geprägt von sehr kurzen, zum Teil kryptischen Kapiteln, die man erst am Ende des Buchs richtig einordnen kann. Leider kommt die Geschichte etwas langsam in Fahrt, dann wiederum geht es mir an manchen Stellen zu schnell und oberflächlich voran.

Jenny-Mai Nuyen versteht es zu überraschen. Immer wenn man denkt, man weiß, wie es weitergeht, kommt eine Wendung und alles ist wieder offen. Am besten fand ich den Schluss, nicht nur, weil ich endlich der bedrückenden Atmosphäre entkommen konnte, sondern vor allem, weil er das Buch perfekt abrundet.

Von mir gibt es knappe 4 Sterne.