Rezension

Oberflächliche Gefühle, idyllischer Hintergrund

A Place for Hope -

A Place for Hope
von Dilek Birgör

Bewertet mit 4 Sternen

Mae ist eine absolute Großstadtpflanze, doch für die ersehnte Beförderung bei einem Londoner TV-Sender muss sie vier Wochen lang mit einem Camper-Van durch Schottland reisen. Dumm nur, dass der Van bereits am ersten Tag aufgibt und Mae in einer kleinen Pension auf der Isle of Mull strandet. Um die Reportage dennoch drehen zu können, ist sie auf die Hilfe des mürrischen Schotten Taran angewiesen, der im Zimmer neben ihr wohnt - eigentlich hat er sich auf die Insel zurück gezogen, um in Ruhe ein Backbuch zu schreiben, allerdings kommt er damit nicht wirklich voran. Für seine Fahrdienste verspricht Mae, ihm bei der Strukturierung seines Buches zu helfen und ignoriert hartnäckig, die Schmetterlinge in ihrem Bauch.

"A Place for Hope" von Dilek Birgör ist eine nette Liebesgeschichte, die vor dem idyllischen Hintergrund der schottischen Insel Mull spielt. Die umfassende Beschreibung der Umgebung weckt Urlaubsstimmung, ich habe beim Lesen immer mehr Lust bekommen, selbst einmal nach Schottland zu reisen. Mae, aus deren Perspektive die gesamte Handlung erzählt wird, war mir schnell sympathisch, alle anderen Figuren habe ich ausschließlich durch ihre Augen kennen gelernt, so dass ich sie zwar als authentisch empfunden habe, aber keinerlei Nähe zu ihnen aufbauen konnte. Das traf leider auch auf Taran zu, ich hätte mir den einen oder anderen Abschnitt aus seiner Sicht gewünscht, einfach um seine Persönlichkeit etwas besser einschätzen zu können.

Der Schreibstil war meiner Meinung nach locker und kurzweilig gehalten, das Buch sehe ich besonders als Urlaubslektüre gut geeignet. Die emotionale Entwicklung zwischen den Protagonisten hätte für meinen Geschmack allerdings etwas ausführlicher dargestellt sein dürfen. Aus Maes Sicht konnte ich über einen langen Zeitraum nur Tarans abweisende Fassade betrachten, zwar gab es seltene Momente, in denen er Anflüge von Eifersucht zeigte, dennoch war ich zum Ende hin überrascht, woher die Gefühle so plötzlich gekommen sind. Insgesamt habe ich mich von dem Roman recht angenehm unterhalten gefühlt, auch wenn ich denke, dass der Geschichte gerade am Schluss ein paar Seiten mehr ganz gut getan hätten.

Fazit: Das Highlight an diesem Buch war für mich der idyllische Hintergrund, der Urlaubsfeeling vermittelt. Die Figuren und besonders die Emotionen fand ich recht knapp dargestellt, dennoch hatte ich insgesamt ein recht angenehmes Leseerlebnis.