Rezension

Opfer, Schutt und Asche

Die Nightingale Schwestern 06 - Donna Douglas

Die Nightingale Schwestern 06
von Donna Douglas

Beschreibung:
London, 1940. Während der Blitzkrieg über London wütet, setzen die Krankenschwestern des Nightingale Hospitals alles daran, den Krankenhausbetrieb aufrechtzuerhalten. Auch Dora, die inzwischen Mutter von Zwillingen ist, kehrt zurück, um ihre einstigen Kolleginnen bei der kräftezehrenden Arbeit zu unterstützen. Ganz anders als die Hilfsschwestern Jennifer und Cissy, die vor allem zwei Dinge im Sinn haben: schöne Kleider und attraktive Männer. Doch ihre romantischen Träume werden schon bald von dramatischen Ereignissen überschattet

Die Autorin:
Donna Douglas wuchs in London auf, lebt jedoch inzwischen mit ihrem Ehemann in New York. Ihre Serie um die Schwesternschülerinnen des berühmten Londoner Nightingale Hospitals wurde in England zu einem Überraschungserfolg.

Meine Meinung:
1940. London bereitet sich auf Luftangriffe der Deutschen vor, vor denen auch das Nightingale Hospital nicht verschont bleibt. Inmitten des Blitzkrieges entscheidet sich Dora, ihren Beruf als Krankenschwester wieder aufzunehmen, um den möglichen Opfern zu helfen. Nick, mit dem sie seit einiger Zeit verheiratet ist, muss indes gegen den Feind kämpfen. Und ihre Kinder lässt sie schweren Herzens bei ihrer Mutter. Auch Danny, Nicks geistig zurückgebliebener Bruder, kümmert sich liebevoll um die Kleinen.
Die Oberin Kathleen Fox ist mehr als dankbar, denn bald verwandelt sich London in ein Meer aus Trümmern.

Hauptsächlich wird dieses Mal von drei Freiwilligen erzählt. Eve, die unter ihrer herrischen Tante leidet, ein Mauerblümchen, das perfekt für den Job als Schwester geeignet scheint. Und die beiden Freundinnen Jennifer und Cissy, die mehr schicke Frisuren, Make-up und Männer im Kopf haben, als ihrer Arbeit nachzugehen.
Doch auch sie müssen bald erkennen, dass sich ihr beider Leben grundlegend ändert und es wichtige Dinge gibt als das Ausgehen und Flirten.
Zwischen Bombenhagel und Fliegeralarm brechen dramatische Zeiten für die Schwestern, Ärzte und Freiwilligen an. Dabei gibt es wieder allerlei Liebeleien, aber dieses Mal werden auch ernstere Töne angeschlagen.
Freundschaft, Eifersucht, Leid und Tod. Eine breite Palette, die das Jahr 1940 mit sich bringt.

Auch von dem sechsten Band bin ich absolut begeistert, jedoch nach dem Lesen auch traurig, denn es gibt Opfer des Krieges zu beklagen. Eine Figur war mir sehr ans Herz gewachsen, und ich musste heftig schlucken, weil sie tatsächlich nicht mehr in den Geschichten der Nightingale-Schwestern zu finden sein wird.
Im Krieg kann nicht jeder überleben, trotzdem fand ich es sehr sehr schade.

Donna Douglas beschreibt den Wahnsinn des Blitzkrieges, die Ängste, aber auch die Hoffnungen und die alltäglichen Kämpfe des Personals, überhaupt der Menschen so real, dass man glaubt, selbst das Kordit zu riechen und die zerstörten Straßen Londons zu erblicken.
Ich staune immer wieder über den Einfallsreichtum der Autorin, die Schicksale der Figuren weiterzuspinnen, und auch neue einzuführen, die wiederum eine andere, nicht minder spannende Geschichte erzählen.
Der Schreibstil machte auch diesen Teil zu einem Pageturner.

Ich bin und bleibe ein Fan der Bücher und freue mich auf den 7. Band.

Taschentücher bereitlegen, hoffen, bangen und ab und zu lächeln.

5 Sterne.