Rezension

Opulent und atmosphärisch

Dampfer ab Triest -

Dampfer ab Triest
von Günter Neuwirth

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Serienstart für Bruno Zabini, "Inspector I. Klasse" der Polizei in Triest, entführt den Leser in "Dampfer ab Triest" zum einen auf eine abenteuerliche Reise und zum anderen direkt hinein in die bessere Gesellschaft Europas zur Jahrhundertwende. Denn Bruno Zabini bekommt den Auftrag den Grafen Maximilian von Urbanau, auf den kürzlich ein Attentat verübt wurde, und dessen Tochter auf deren Mittelmeer-Reise auf dem Luxus-Dampfer Thalia zu beschützen. Eigentlich nicht das bevorzugte Arbeitsumfeld für Zabini, aber Pflicht ist Pflicht, und so bekommt der Inspector I. Klasse alsbald alle Hände voll zu tun. Und die alles entscheidende Frage für Bruno ist dabei - Wer ist der Attentäter und befindet er sich an Bord?
Auch wenn sich der Autor für meinen Geschmack in zu weit schweifenden Darstellungen der „feinen Gesellschaft“  mit ihren täglichen Ritualen und Befindlichkeiten verzettelt und die Krimihandlung dadurch eher an zweiter Stelle kommt, entwirft er aber ein sehr lebendiges Bild vom Leben der „Reichen und Schönen“ jener längst vergangenen Ära. Die Kombination Historisches und fiktive Krimihandlung ist dem Autor gelungen, es passiert vieles und man erfährt einige interessante geschichtliche Fakten, sodass keine Langeweile aufkommt. Auch Bruno Zabini ist eine  sehr sympathische und lebensecht charakterisierte Hauptfigur, die definitiv ein Serienheld werden kann.
Fazit: Wer gern historische Krimis liest, dem kann ich „Dampfer ab Triest“ mit seinen nostalgischen Schauplätzen, dem pfiffigen Ermittler und der Atmosphäre zu Zeiten der K.u. K.Monarchie absolut empfehlen. Es ist ein opulenter und stimmungsvoller (Kriminal-)Roman, der gut unterhält und den ich mit 3.5 von 5 Sternen bewerte.