Rezension

Panische Zeiten

Einer muss den Job ja machen -

Einer muss den Job ja machen
von Lars Haider

Bewertet mit 3 Sternen

Lukas Hammersteins erster Fall

Eigentlich wollte der Reporter Lars Hammerstein ja kürzer treten und ein Sabbatjahr einlegen.
Aber kaum hat er sich mit dem Gedanken angefreundet, es ruhiger angehen zu lassen, läuft in Hamburg plötzlich alles drunter und drüber. Ein Serienkiller scheint es auf Reporter abgesehen zu haben, da kann er doch nicht einfach zuschauen und Däumchen drehen?

Mir hat der Krimi ganz gut gefallen, auch wenn ich finde, dass die Hauptfigur Lukas nicht wirklich das große Ermittlergenie ist. Eher sammelt er die Erkenntnisse, die andere bereits herausgefunden haben und guckt mal, wo das Ganze hinführt.
Sehr gut fand ich die vielen Perspektivwechsel, aus denen erzählt wird. Nach jedem Kapitel steckt man als Leser in einer anderen Figur drin. Mal wird aus der Sicht der Opfer, mal aus der des Täters, mal aus der Sicht eines Reporters oder der Polizei erzählt.
Nur leider geht auch so die Hauptfigur ein wenig unter. Ehrlich gesagt, fand ich Lukas Hammerstein insgesamt als Figur mega unwichtig. Er ist zwar die Verbindung zu allen anderen Personen, weil die gesammelten Hinweise von ihm aufgedröselt werden, aber ansonsten? Mitfiebern oder so konnte ich nicht mit ihm.

Sehr gut beschrieben fand ich das ganze Drumherum. Wie die Öffentlichkeit auf die Morde reagiert, wie die Geschichte besonders von einer Zeitung größer gemacht wird, als sie eigentlich ist. Die Stadt Hamburg hat noch mit den Nachwirkungen des G20-Gipfels zu kämpfen. Die Arbeit des Bürgermeisters und die der Polizei wird in Frage gestellt ... Das alles gab der Geschichte Fülle.

Den nächsten Band werde ich gerne lesen, der wurde ja schon für den nächsten April angekündigt.