Rezension

Paul ist gar nicht verschwunden

Pannen, Pech und Paul - Susanne Friedrich

Pannen, Pech und Paul
von Susanne Friedrich

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:
Charlotte will eigentlich nur in Ruhe ihren neuen Krimi fertigschreiben. Doch ihre Freundin Sandra funkt mal wieder dazwischen und zwingt sie mit den Worten „Paul ist weg!“ unbarmherzig zurück in die Realität. Denn Sandra hat sich in den Kopf gesetzt, den gutaussehenden Anwalt Paul Wichert zu heiraten. Das Problem: Paul will nicht heiraten. Und schon gar nicht Sandra. Deshalb ist er abgehauen und hat Charlotte mit seiner hysterischen Freundin zurückgelassen. Gemeinsam machen sich die beiden Frauen auf die Suche nach dem Flüchtigen. Als sie ihn schließlich finden, wartet eine Überraschung …

Inhalt:
Krimiautorin Charlotte lebt sehr zurückgezogen; hat wenige Freunde, eher nur ein paar wenige gute Bekannte und kümmert sich hauptsächlich darum ihr nächstes Buch fertig zu schreiben.
Sandra kümmert sich zwar auch sehr um ihre Karriere, ihr Hauptaugenmerk liegt aber auf Schönheit und Geld. Und natürlich darauf endlich zu heiraten. Mit Paul hat sie dafür auch schon den richtigen Kandidaten gefunden. Denkt sie jedenfalls, denn Paul sieht das ein wenig anders und haut erst mal für ein paar Tage ab.
Sandra heult sich erst mal bei Charlotte aus, die davon aber eigentlich nichts wissen will. Und als Charlotte kurze Zeit später dann zufällig auch noch Paul trifft und er ihr mehr oder weniger auch das Herz ausschüttet, ist sie mitten drinnen im Liebeschaos.

Der Klappentext und die eigentlich Handlung haben leider nur wenig miteinander zu tun. Dies hat mich von Anfang an sehr irritiert. Erwartet hatte ich mir einen Road-Trip zweier Freundinnen auf der Such nach dem verschwundenen Verlobten. Leider stellt man aber gleich zu Beginn mehrere Sachen fest:

Die zwei Damen sind eigentlich gar keine so guten Freundinnen. Paul ist gar nicht wirklich verschwunden und verlobt sind Sandra und Paul auch nicht so richtig.
Dies sollte man meiner Meinung nach wissen bevor man zu lesen beginnt um keinen falschen Vorstellungen und Erwartungen zu schaffen.

Trotzdem die Handlung eine komplett andere war, als ich zu Beginn vermutet hatte, war sie im Großen und Ganzen nicht schlecht. Obwohl an vielen Stellen doch sehr vorhersehbar, gab es doch noch die eine oder andere Überraschung. Und ohne jetzt zuviel verraten zu wollen, auch das Ende kam sehr überraschend.

Den Protagonisten hätte ein wenig mehr Tiefe ganz gut getan. Vor allem Sandra und Walter sind für meinen Geschmack ein wenig zu oberflächlich und klischeehaft. Charlotte und Paul wurde hingegen ein wenig mehr Aufmerksamkeit gewidmet und auch ein wenig mehr Tiefgang. Für mich leider klassisches schwarz-weiß Denken, davon bin ich kein großer Fan. Desweiteren hat es bei mir dazu geführt, dass mir vor allem Sandra extra unsympathisch wurde und ich jedes Mal wenn sie vor kam leicht gereizt wurde. 
Von einigen der Nebencharakteren hätte ich dafür gerne mehr gelesen. Aber wie es sich für Nebendarsteller gehört kommen sie leider nur hin und wieder vor.

Der Schreibstil von Susanne Friedrich gefällt mir im Großen und Ganzen sehr gut. Leider gab es einige Wortwiederholungen die mit der Zeit dann doch ein wenig nervig wurden. Abgesehen davon lässt sich "Pannen, Pech und Paul" aber sehr gut lesen und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Einige ernstere Themen werden zwar kurz angesprochen, aber leider auch sehr schnell wieder fallen gelassen. Dies passt zwar zum Genre des leichten Frauenromans, manche Themen hätte man aber gerne ein wenig ausführlicher behandeln können.

Abgesehen davon, dass die Handlung eine komplett andere war als angekündigt, kann ich sagen, dass mir das Buch gut gefallen hat. Ein wenig mehr Tiefgang und dafür weniger Klischees hätte das ganze aber noch besser gemacht.