Rezension

Pendergast #20 - megaspannend und etwas surreal

BLOODLESS - Grab des Verderbens -

BLOODLESS - Grab des Verderbens
von Douglas Preston

Bewertet mit 4 Sternen

In Fall No. 20 für Special Agent Pendergast geht es etwas surreal und horrormäßig zu - erinnert mich ein wenig an Stephen King. Man muß sich darauf einlassen und es ist abweichend vom Gewohnten, aber mir hat es sehr gut gefallen.

"BLOODLESS - Grab des Verderbens" von Douglas Preston und Lincoln Child ist als gebundene Ausgabe mit 432 Seiten im Dezember 2021 bei Knaur erschienen.

Es handelt sich um den 20. Fall für den legendären Special Agent Aloisius Pendergast, der problemlos unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden kann.

Ich warte immer schon sehnsüchtig auf den nächsten Pendergast, und auch diesmal haben das Autorenduo Douglas Preston und Lincoln Child mich wieder überzeugt. Sowohl der Titel als auch das großartige Cover lassen bereits vermuten, dass dieser "Jubiläumsfall" etwas anders ist als normal...

Zum Inhalt: Blutleere Leichen tauchen im Süden Savannahs auf. Schnell wird gemutmaßt, dass der unbekannte Mörder der "Vampir von Savannah", benannt nach einer alten Legende, sein könnte. Die Ermittlungen führen Pendergast, der wie stets von seinem Mündel Constance Greene unterstützt wird, und seinen Partner Agent Coldmoon zurück bis ins Jahr 1971 - es gibt Zusammenhänge zu einer nie aufgeklärten Flugzeugentführung.

Das FBI ermittelt mit Hochdruck, und es entbrennt ein regelrechtes Katz- und Maus-Spiel mit dem Täter, bei dem dieser irgendwie immer eine Nasenlänge voraus ist - was sich als brisant und gefährlich für Pendergast und Coldmoon erweist.

Meine Meinung: Das Autorenduo legt auch hier den gewohnt fesselnden und actionreichen Schreibstil vor, der den Leser von Beginn an abholt, die Spannung voller Action permanent steigert und einen fulminanten Showdown bereithält. Der charismatische Aloisius Pendergast ist ein hochintelligenter, brilliant denkender Special Agent, der bisweilen etwas fern vom Menschlichen wirkt - aber dafür hat er ja die großartige Constance, die ihn dann auf den Boden der Tatsachen zurückholt, und den Lakota Coldmoon, der sich als sympathischer und spannender Charakter voller Potential erweist.

An einigen Stellen wirkt die Erzählweise von Preston und Child allerdings schon ein wenig zu routiniert, etwas stereotyp, aber nichtsdestotrotz versteht die Reihe es auch nach so vielen Bänden, den Leser mitzureißen.

Der aktuelle Fall ist ein wenig surreal, bizarr und horrormässig angehaucht - es ist aber auch ein Ritt auf der Rasierklinge, den Grat zwischen Wissenschaftsthriller und Science Fiction / Fantasy nicht zu überschreiten. Hier wurden die Grenzen etwas gedehnt, aber auf durchaus gelungene Weise !

Mein Fazit: Ein Thriller voller Spannung und Action,aber auch mysteriös und gruselig - wenn man sich darauf einlässt, super. Wer allerdings nicht von der absoluten Realität abschweifen will, der ist mit diesem Thriller vermutlich eher nicht ideal bedient...