Rezension

Petra Hülsmann fast überzeugend über das moderne Lehrerdasein

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen - Petra Hülsmann

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
von Petra Hülsmann

Bewertet mit 4 Sternen

Cover:
Das Cover ist auf jeden Fall sehr farbenfroh gestaltet. Meinen Geschmack trifft es damit nicht wirklich, aber ich finde es toll, wie ähnlich die Bücher der Autorin gestaltet sind, denn dadurch ist immer wieder ein gewisser Wiedererkennungswert gegeben. Über die Geschichte verrät es nichts, aber ich denke schon, dass es zumindest die richtige Zielgruppe anspricht.
Inhalt:
Annikas Erlebnisse als Lehrerin eines Elitegymnasiums an einer sogenannten Brennpunktschule sind auf jeden Fall spannend. Man fällt zu Anfang in ihr Leben rein, sodass ich sofort mittendrin war. Nach dem schönen, leichten Einstieg war ich sehr gespannt, was mich erwartete. Als angehende Lehrerin war ich neugierig und hatte große Erwartungen an das Buch. Der Handlungsverlauf bietet aus meiner Sicht definitiv Unterhaltung. Man fiebert durchaus mit Annikas Gefühlschaos und all den Herausforderungen mit. Sie entwirft einen Plan, um an ihre alte Schule zurückzukommen, doch letzten Endes verläuft natürlich nicht so wirklich etwas wie gedacht. Unterhaltsame Dialoge zwischen ihr und ihren WG-Mitbewohnern bzw. Nachbarn konnten mich immer erheiten und emotional mitfühlen lassen. Auch die Blicke in ihre Vergangenheit, die so manche Schattenseiten in ihrer Schulzeit hat, konnten mich fesseln. Insgesamt empfand ich die Geschichte zu, Großteil gut durchdacht und mitreißend, weil ich schon neugierig war, für den Annikas Herz letzten Endes schlägt und wie es mit dem von ihr geplanten Musical an der Brennpunktschule ausgeht. Lediglich gewisse Kleinigkeiten haben mich inhaltlich gestört. So empfand ich manch dargestellte Gegebenheiten unglücklich oder auhc unlogich. Eine Torte wird gebacken und 3/4 davon weggeschmissen? Die Schüler der BRennpunktschule laufen plötzlich über vor Motivation und Liebe zu ihrer Lehrerin und die Lehrerin natürlich zu ihnen? Das eine oder andere alkoholische Getränk zu viel vielleicht? Es waren einige kleine Punkte, die die Geschichte für mich etwas oberflächlich und leider in diesen Punkten auch lächerlich gemacht hat, was ich sehr schade fand, denn ansonsten habe ich mich bestens unterhalten gefühlt.

Charaktere:
Grundsätzlich fand ich die Figuren der Geschichte überzeugend. Man konnte auf jeden Fall nicht nur von den Protagonisten, sondern auch von Nebenfiguren, wie den Schülern, ein gutes Bild bekommen- Meiner Meinung nach wurde jedem Charakter da ausreichend Raum gegeben. Zur Protagonistin Annika lässt sich sagen, dass ich besonders ihre Entwicklung und ihren Sinneswandel sehr mochte, auch wenn er nicht in allen Zügen authentisch war. Sie ist nicht die perfekte, gutherzige Heldin der Geschichte, sondern hat auch einige schlechte Seiten an sich, was mir persönlich gefallen hat. Manche der bereits im Inhalt erwähnten Logiklücken machten sich aber auch hier bemerkbar. Besonders ihre Freunde haben es mir angetan, denn ich fand sie einfach so erfrischend abwechslungsreich und authentisch, dass ich gerne noch mehr von ihnen gelesen hätte.
Schreibstil:
Stilisitisch hat mir das Buch sehr gefallen. Es ließ sich flott lesen, weil Petra Hülsmann Annikas Geschichte leicht und locker erzählt. Dadurch habe ich nicht bemerkt, wie die Seiten nur so an mir vorbeiflogen und ich schneller bei der Hälfte des Buches war als gedacht. Erzählt werden die Geschehnisse aus der Perspektive der Protagonistin Annika, was mir persönlich zugesagt hat, da man ihre Entwicklung und Veränderungen besonders stark mitbekommt. Und es baut Spannung auf, über die gedanken der anderen Figuren zu grübeln. Was den Schreibstil betrifft, konnte mich das Buch auf jeden Fall befriedigen.
Fazit:
Dies war mein erstes Buch von der Autorin, muss ich sagen. Ihr Schreibstil konnte mich auf jeden Fall fesseln und dies gelang auch der Geschichte zum Großteil sehr gut. Ich habe mitgefiebert und mitgefühlt und das Buch in kurzer Zeit beendet. Lediglich einige Kleinigkeiten waren mir nicht schlüssig bzw. habe ich nicht als realitätsnah empfunden. Dennoch kann ich die geschichte als leichte Lektüre für zwischendurch empfehlen, denn eine fesselnde Geschichte ist der Autprin hier meiner Meinung nach gelungen. Auch wenn man sie nicht zu ernst nehmen sollte ....