Rezension

Pferde und Teenie-Nöte und noch viel mehr

Herzensfreundinnen -

Herzensfreundinnen
von Ilona Einwohlt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nach Goldschwestern ist Herzensfreundinnen nun der zweite Band um den Reiterhof Waldhof.
Dieses Mal liegt der Fokus auf Miri.
Miri steht auf Shoppen und Beautykram - aber nun ist alles anders.
Ihre ehemals besten Freundinnen haben andere Interessen, ihr Vater ist dienstlich im Ausland und ihre Mutter fährt voll auf Yoga und Räucherstäbchen ab. Zu allem Übel hat ihr Vater ihr auch noch (aus schlechtem Gewissen über die Abreise) zwei Zirkusponys geschenkt.
Wenn Miri eines nicht ist, dann doch wohl ein Pferdemädchen!

Das Buch ist eine in sich abgeschlossene Geschichte und kann man es unabhängig von Band eins lesen. Es gibt aber natürlich immer wieder Begegnungen mit den Personen, die in Band eins die Hauptrolle gespielt haben und die eine Geschichte haben. Auch wenn man diese nicht zwingend kennen muss, weil sie hier in Band 2 keine wirkliche Rolle spielt, versteht man aber unter Umständen die Zusammenhänge nicht ganz so gut. Ich würde die Bücher nacheinander lesen und nicht quer einsteigen.

Miri als neue Hauptperson gefällt mir gut. Sie ist Dreizehn und mitten in der Pubertät und das Gefühl, nicht genau zu wissen, wo man steht, seinen eigenen Haltung zu finden samt Gefühlschaos, doofen Eltern - das wurde hier wunderbar transportiert. Miri ist mir sympathisch - gerade weil sie nicht so schrecklich perfekt ist. Sie macht ziemlich viel Quatsch, auch Dinge, die nicht in Ordnung sind, nicht nur lustigen Quatsch, sie verliebt sich, aber alles ist so schrecklich schwierig.
Dazu das Pferde-Setting, eine schöne Kombination.

Was mir nicht so gut gefallen hat: das Buch will ganz schön viel. Gefühlt sind alle Themen, die uns aktuell umtreiben, verarbeitet. Das war mir für 244 Seiten eindeutig zu viel des Guten. Zeitweise hatte ich auch das Gefühl, dass hier eine Liste abgearbeitet wird, weil das Thema jetzt nun auch noch abgearbeitet werden muss und dann ein Fokus auf Szenen gelegt wurde, der für mich völlig übertrieben war.
Zudem passt die Altersempfehlung von elf Jahren seitens des Verlags meines Erachtens nicht. Zu viel Liebe, zu viel Details über Social Media, es spiegelt nicht die Lebenswirklichkeit von Elfjährigen (also zumindest von meiner Elfjährigen, das kann ich natürlich nicht verallgemeinern). Eine Szene im Buch fand ich sogar total befremdlich und sehr unpassend für Elfjährige (wobei ich sie genau genommen grundsätzlich daneben fand).

3,5 Sterne.