Rezension

Pilgertour voller Geheimnisse.

Das Geheimnis der Pilgerin - Ricarda Jordan

Das Geheimnis der Pilgerin
von Ricarda Jordan

Bewertet mit 5 Sternen

Burg Falkenberg, Oberpfalz, 1192: Obwohl ihr Herz dem Ritter Florís gehört, heiratet Gerlin von Falkenberg auf Wunsch ihres Vaters den erst vierzehn Jahre alten Erben der Grafschaft Lauenstein. Sie ist ihm ehrlich zugetan und schenkt ihm bald einen Sohn. Doch als der junge Graf unerwartet stirbt, wendet sich das Schicksal gegen Gerlin: Ein entfernter Verwandter ihres Mannes sieht seine Zeit gekommen, die Hand auf Lauenstein zu legen. Völlig gesichert wäre sein Machtanspruch, wenn Gerlin und ihr kleiner Sohn zu Tode kämen. Eine waghalsige Flucht beginnt…

Covergestaltung:

Ich habe irritiert festgestellt, dass es zwei verschiedene Cover gibt für dieses Buch gibt. Aber gut, das ist mir schon mehrfach aufgefallen. Ich muss sagen, der Wechsel war eine richtig gute Idee, auf dem alten Bild sieht die Dame einfach nicht aus wie die Herrin Gerlin, beim aktuellen Buchcover sehe ich allerdings genau die Frau vor mir, die ich auch während der Reise im Buch vor Augen hatte. Die Frau wirkt sehr viel graziler, zierlicher, adliger. Im Hintergrund die Burg ist auch sehr passend gewählt, denn es geht in der ganzen Geschichte um den erhalt der Burg Lauenstein, und diese ist somit ein Hauptbestandteil.

Ebenfalls sehr gelungen finde ich das große P in verschnörkelter Schrift. Die Ockertöne erinnern mich direkt ans Mittelalter, und das dunkle Rot der Schrift passt sich perfekt ein.

Der Titel des Buches ist im unteren Drittel des Buches, so das oben noch genug Platz für das schöne Coverbild bleibt, welches aber auch hinter dem Namen fortgeführt wird.

Meine Meinung:

Im ersten Teil gibt es wunderbare Beschreibungen der Personen unseres vorliegenden Romans. Es werden verschiedene Typen zusammen geführt, und die Schwierigkeiten untereinander geschildert. Wie immer sind auch die Ortsbeschreibungen der Autorin so wunderbar, dass man alles bildlich vor Augen hat. Das mag ich besonders gern.

Im mittleren Teil läuft dann alles etwas schleppender weiter, unsere Hauptpersonen sind auf der Flucht, und sie müssen dabei das ein oder andere “Abenteuer” überstehen. Auch gegen noch so widrige Umstände setzt sich unsere kleine Menschengruppe immer wieder durch.

Am Ende dann geht es wieder rasanter zu Werke, so dass sich die Ereignisse nur so überschlagen, und für meine Bedürfnisse hätte es gern an dieser Stelle etwas ausführlicher sein können, denn ich bleibe am Ende ein bisschen unbefriedigt zurück.

Wenn gleich “Das Geheimnis der Pilgerin” vielleicht nicht mein Lieblingswerk von Ricarda Jordan ist, und die meisten wissen, dass noch mehr Potenzial in dieser tollen Autorin schlummert, finde ich es ein rundum gelungenes Buch.

Was mich doch sehr überrascht hat, war die Tatsache, dass Juden schon zu der Zeit in der das Buch spielt eher ausgeschlossen wurden, und zugleich macht mich das Ganze ziemlich nachdenklich. Ich konnte die vorhandene Abscheu allerdings nicht greifen, da ich gerade Salamon sehr gern mag, sogar fast am liebsten, genau wie Abraham, der Sohn seines Bruders. Sie haben ihr Herz einfach am rechten Fleck, aber das schien in dieser Welt die wenigsten zu beeindrucken.

Ritter sowieso Adlige und Herrin Gerlin gefallen mir gleichermaßen, und sie füllen dieses Buch mit ihrem Leben.

Zu lesen ist das Buch flüssig in einem Weg, und super verständlich, auch wenn man mal etwas seichtere Kost wünscht.

Mein Fazit:

Ich werde immer mehr zur Sarah Lark Liebhaberin, und nun hat mich auch der Teil der Ricarda Jordan geküsst. Ich kann auch diesen Roman auf ganzer Linie empfehlen.