Rezension

Realitätsnahe Coming-of-Age-Geschichte

Klarkommen -

Klarkommen
von Ilona Hartmann

Bewertet mit 4 Sternen

"Klarkommen" nimmt uns mit auf die Reise von Mounia, Leon und der Erzählstimme, die gemeinsam nach dem Abitur in die Großstadt aufbrechen. Schnell wird klar, dass die Klischees aus Büchern, Filmen und Songs nichts mit der Realität zu tun haben. Die Party ist vorbei oder hat nie stattgefunden, und die Protagonisten kämpfen mit ihren Ängsten, Unsicherheiten und dem Druck, sich zu entfalten, bevor die Zivilisation ihr Ende findet.

Die Erzählweise ähnelt einem Gedankenbuch mit sehr kurzen Kapiteln, die eine aktive Einbindung des Lesers erfordern. Ilona Hartmann lässt die Erzählerstimme das Geschehen aus ihrer subjektiven Perspektive schildern. Die Autorin, bereits im Vorfeld auf mögliche negative Reaktionen vorbereitet, positioniert ihr Werk bewusst als Entlassungsliteratur.

Trotz der Ruhe in der Handlung und der Kürze der Kapitel empfand ich "Klarkommen" als angenehm und erfrischend. Die Authentizität und Einfachheit des Werks verleihen der Coming-of-Age-Geschichte eine besondere Tiefe. Die Suche nach dem eigenen Platz im Leben wird in ihrer Unsicherheit greifbar, während die Protagonisten sich auf dieser Reise gegenseitig unterstützen.

Mit einer Wertung von 4 von 5 Sternen zeigt meine Einschätzung, dass "Klarkommen" nicht für jeden Leser geeignet ist, aber für diejenigen, die sich auf die spezielle Erzählweise einlassen können, eine bereichernde und unkonventionelle Erfahrung bietet.