Rezension

realitätsnaher Thriller mit schwachem Ende

Transfusion - Sie wollen dich nur heilen - Jens Lubbadeh

Transfusion - Sie wollen dich nur heilen
von Jens Lubbadeh

Bewertet mit 3 Sternen

realitätsnaher Thriller mit schwachem Ende

Was steckt hinter dem grausamen Fund von mehreren Kinderleichen in einem Frachtcontainer am Hamburger Hafen? Und warum haben die Leichen Stofftiere mit den Logo des Pharmakonzerns Astrada in den Händen? Die Protagonistin Iliana Kornblum arbeitet als Wissenschaftlerin für Astrada und hat erfolgreich bei der Herstellung des Alzheimers Heilungsmittels "Bimini" mitgewirkt. Ihr an Alzheimer erkrankter Vater ist einer der Nutznießer des Wundermittels. Er kann wieder ein normales Leben führen, muss jedoch regelmäßig das Medikament einnehmen.

Als dann die Zusammenhänge zwischen den Leichenfunden und dem Treiben von Astrada ans Tageslicht kommen, steckt Iliana in einem Konflikt. Würde sie die Hintergründe der Produktion des Wundermittels bekannt machen, würde das Medikament nicht mehr produziert werden und ihr Vater würde wieder einen Rückfall erleiden.

In meinen Rezensionen gehe ich normalerweise nicht näher auf den Inhalt ein. Hier habe ich schon eine Ausnahme gemacht. Warum? Nun ja! Ich habe mich mit dem weiteren Verlauf schwergetan. Zu Beginn war die Geschichte noch spannend und doch ein wenig "realitätsnah" (wenn man das so nennen darf). Als ob das nicht reichen würde, spitzt sich die Geschichte noch weiter zu. Inhaltlich ist die Story immer noch spannend und fesselnd, aber es wird auch immer abstruser. Als dann das Finale ansteht, endet die Story abrupt mit einem Cliffhanger und macht einen Zeitsprung ins Jahr 2032. Hier erfährt dann der Leser was in den vergangenen 12 Jahren passiert ist. Dies geschieht in einem Interview zu Ehren einer Nobelpreisverleihung.

Der Autor Jens Lubbadeh hat für sein Werk einiges recherchiert. Rejuvenierung, Seneszenz und auch die "Horvath Uhr" (nach dem amerikanische Forscher Steve Horvath benannt) zur Bestimmung des biologischen Alters sind wissenschaftlich belegt. Auch die Namen der Pharmafirmen entsprechen bis auf den Firmennamen "Astrada" den bekannten Firmen auf dem Markt. Die Hintergründe sind fiktiv, aber passen gut zu den möglichen Verschwörungstheorien der Pharma-Gegner.
 
Das Buch ist spannend geschrieben und die Story durchläuft einem stetigen Spannungsaufbau, der zum Weiterlesen motiviert. Die Handlung ist realitätsnah und gut an die heutige Zeit sowie das Thema adaptiert. Was gut beginnt, endet jedoch ziemlich schwach. Hier hätte ich definitiv mehr erwartet.