Rezension

Recht spannender Thriller mit einigen Schwächen

Westside Blvd. - Entführung in L.A. - Torsten Hoppe

Westside Blvd. - Entführung in L.A.
von Torsten Hoppe

Bewertet mit 2 Sternen

“Westside Blvd – Entführung in L.A.” spielt natürlich in Amerika. Dementsprechend hat Torsten Hoppe in seinem Roman auch die Lebensgewohnheiten der Amerikaner übernommen und die Dialoge darauf abgestimmt. Ich kam mir teilweise wie in einer amerikanischen Krimiserie vor. Der Autor erzählt teilweise aus der Sicht eines ermittelnden Beamten, Steve Delaney, und aus der des Opfers Heather Simms. Und darin liegt meiner Meinung nach schon eine der großen Schwächen dieses Buches: Wenn ein Autor sich in eine Frau hineindenkt, wirken die Dialoge und Sichtweisen oft befremdlich und so ist es auch hier. Ich konnte keinen Bezug zu Heather herstellen, ihr Schicksal berührte mich einfach nicht. Hinzu kommen Sätze wie “Mein Kopf fuhr hoch und meine Augen klammerten sich an dem Messer in seiner Hand fest.”, “Die über dem Asphalt aufgestaute Hitze stürzte sich gierig auf mich und nahm mich wie einen alten Freund in den Arm.” oder “Mein Körper zitterte so stark, dass ich mit einem Cocktail-Shaker in der Hand die herrlichsten Getränke hätte zaubern können.” Diese finde ich sehr unglücklich formuliert. Ein Lektorat/Korrektorat wäre sicher sehr hilfreich, denn der Plot ist gut und die Story recht spannend. Wer gerne über ungewöhnliche Fälle liest, Bücher im Stil amerikanischer Autoren mag und nicht so auf Ausdruck und jeden Fehler achtet, für den ist “Westside Blvd.” sicherlich lesenswert. Wen solche Formulierungen und einige Fehler sehr stören, der sollte ein anderes Buch zur Hand nehmen.

Fazit: Recht spannender Thriller mit einigen Schwächen. Mich konnte er nicht komplett überzeugen.