Rezension

Relaxt durch die Pubertät

Miteinander durch die Pubertät -

Miteinander durch die Pubertät
von Inke Hummel

Bewertet mit 4 Sternen

Bindungstheoretische Ansätze kenne ich bereits aus dem Baby- und Kleinkindbereich, für Teenager war mir das aber neu - ist eigentlich aber eine logische Fortführung. Die Autorin und auch ihren Blog kannte ich vorher nicht, werde mir das aber demnächst mal näher anschauen. Die Pubertät ist schon eine anstrengende Zeit für alle Beteiligten und die Autorin plädiert dafür, dem Teenager auf Augenhöhe und mit Respekt zu begegnen. Das gelingt nicht immer, nimmt aber oft die Luft aus der jeweiligen Situation. Wie kann Bindung aussehen und gelingen? darauf wird im ersten Teil des Buches eingegangen, danach geht es an den Alltag. Es folgen noch Tipps zu Gruppendruck, Medien, Sucht, Schule und Sexualität. Abgerundet wird das Ganze durch eine umfangreiche Sammlung an Fachstellen und Adressen, an die man sich wenden kann, wenn man nicht mehr weiter weiß - denn auch das ist kein Beinbruch. Ich fand das Buch sehr gut, es verurteilt nicht und die eingestreuten Erzählungen von anderen Eltern haben mir gut gefallen. Auch im Teenageralter kann Bindung gelingen - Grundlagen sind dabei Vertrauen, Respekt und Nachsicht - so kann eine Balance zwischen Nähe, Anleitung und Kontrolle gelingen - ohne viel zu Strafen. Zwischendrin wurde es mir kurz mal etwas zu theoretisch und lang (wie gesagt bin ich aber auch kein Neuling auf dem Gebiet der Bindungstheorie). Das letzte Kapitel "Relax!" hat vieles wieder wett gemacht. Ich habe es mit meinem (fast) Teenager gelesen und wir haben uns köstlich amüsiert (auch wenn er jetzt die Tricks kennt).