Rezension

Richtig klasse!

Tochter der Träume - Marie Weißdorn

Tochter der Träume
von Marie Weißdorn

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung

 

„Nach einhundert Jahr’n sich die Möglichkeit zeigt,
Auf ein baldiges Ende des Volkes‘ Leid.
Denn der, der entkommt seiner dunklen Hand
Trägt in sich die Macht, zu beherrschen dies‘ Land.“

Seitdem sich die Götter vor langer Zeit von Mirandor abgewandt haben, wird das Land von einem grausamen König unterdrückt. Um seine Herrschaft zu sichern, nimmt er in jedem Jahr vier erwählte Kinder gefangen, die den Menschen anstelle der Götter beistehen sollen. Am Tag der Auswahl spürt Leyna, dass sie die Kraft der Herbstgöttin in sich trägt. Doch ihr Mal bleibt verborgen.

Leyna gelingt die Flucht und gerät in große Gefahr. Schon bald nimmt sie die Magie der Welt um sich herum wahr und spürt die Macht, die in ihr liegt. Doch sie weiß nicht, wem sie ihren Glauben schenken soll; der uralten Prophezeiung und dem geheimnisvollen Fremden, der ihr Leben rettet – oder dem, was sie seit ihrer Kindheit zu glauben gelernt hat.
Nur eines ist sicher: In der Welt der Illusionen ist nichts, wie es scheint.

(Quelle und Bildcopyright liegen beim Eisermann-Verlag)

 

Äußere Erscheinung

 

Das Cover zeigt eine brünette, junge Frau in einem weißen Kleid, die mit dem Rücken zu uns steht und auf eine Landschaft blickt, die in jeder Ecke des Covers in einer anderen Jahreszeit gezeigt wird. In der Mitte des daraus resultierenden Kreises steht in Großbuchstaben der Reihen- und Buchtitel. Ich finde das Cover sehr passend, da den Jahreszeiten und den Himmelsrichtungen eine große Bedeutung innewohnt und mal ehrlich: Ist es nicht einfach wunderschön?

 

Meine Meinung

 

Schreibstil:

Maries Schreibstil entführt bereits auf den ersten Seiten nach Mirandor, die von ihr für ihre Reihe geschaffene Welt. In einem angenehmen Tempo führt sie die Welt mit all ihren Gegegebenheiten ein, so dass man als Leser nicht vollkommen unerwartet in die Geschichte geworfen wird. Sobald man allerdings drin ist, wird auch ihr Schreibstil schneller, spannender, hektischer und hält einen in Atem. Geschickt flicht sie alte Prophezeiungen ein, die wahrlich auf der Zunge zergehen und kein bisschen der Handlung vorwegnehmen (Das will gelernt sein!). Während es am Anfang noch ruhiger zugeht, scheint es ihr gegen Ende gar nicht schnell genug zu gehen. Sie fesselt an die Seiten, lässt einen kaum zu Ruhe kommen und nunja, dass mann Band 2 haben will, garantiert sie mit diesem Ende auch schon mal.

 

Handlung:

Der Klappentext hat mich bei diesem Buch irgendwie an »Morgentau – Die Auserwählte der Jahreszeiten« erinnert, da auch dort die Jahreszeiten sehr wichtig sind, aber beim Lesen wurde mir klar, dass ich mich dabei auf jeden Fall getäuscht habe. Das hier ist nicht Morgentau. Es ist eine Mischung aus Morgentau, den Tributen von Panem und einer richtig genialen Fantasy-Welt.

 

Leyna lebt in einem kleinen Dorf im Osten von Mirandor. Sie hat einen kleinen Bruder, ihre Mutter und ihren besten Freund und eigentlich ist sie damit glücklich, aber wie jedes Jahr überschattet die Auswahl die Stimmung, denn dort wird, wie jedes Jahr, ein Gotteskind auserwählt und direkt von den Soldaten des Königs verschleppt. Leyna merkt auf der Stelle, dass sie es ist, aber kein Mal zeigt sich auf ihrer Schulter und um den König milde zu stimmen, weil sich kein Gotteskind gezeigt hat, entführen die Soldaten einen kleinen Jungen. Leyna zieht aus, um ihn zu befreien. An ihrer der schweigsame Sivan und der Varnier (Das sind so kleine Pelztierchen – echt niedlich!) Urs.

 

Hört sich doch richtig gut an, oder? Ja, ist es auch! Marie hat hierbei nicht nur eine fesselnde Geschichte erschaffen, sondern eine ganze Welt, die einen nur zum Staunen bringen kann, so detailliert, wie sie ausgearbeitet wurde. Es fühlt sich so an, als wäre man selbst dort!

 

Zum Ende verliere ich hier nicht viele Worte, aber Leute, ich kann Band 2 gar nicht mehr erwarten. Wie es bei Trilogien gerne gemacht wird, enden wir auch hier wieder mit einem schönen Cliffhanger, aber so wird die Lust auf die Fortsetzung nur noch größer, oder? So ist es jedenfalls bei mir.

 

Charaktere:

 

Leyna, die Protagonistin, scheint am Anfang ein normales Mädchen zu sein, doch das ist sie auf keinen Fall. Als Gotteskind auserwählt, stellt sie sich mutig ihrem Schicksal und beweist mehr als nur einmal, wozu sie alles in der Lage ist. Sie ist eine Kämpferin und zeigt das auch. Aufopfernd, mutig und selbstlos.

 

Sivan ist eher der schweigsamere, unnahbare Typ. Er beantwortet zwar Leynas Fragen, trägt jedoch eine ganze Menge an Geheimnissen mit sich umher. Einige davon werden schon aufgelöst, doch da steckt mit Sicherheit noch so viel mehr dahinter. Das macht ihn zu einem interessanten, faszinierenden Protagonisten, über den ich gerne mehr erfahren würde.

 

Urs, der kleine Varnier, hat wohl eher die Rolle des niedlichen Begleiters inne und erinnert mich so an den allseitsbeliebten Xemerius aus der Edelsteinreihe. Urs ist wirklich eine coole Socke, wie er so auf Leynas Schulter hockt und ihr zur Seite steht. Ich freue mich auf mehr von ihm in Band 2.

 

Fazit

 

Zu diesem Buch fehlen mir die Worte und doch kann ich nicht aufhören, darüber zu schreiben. »Tochter der Träume – Land im Schatten« hat nicht nur alle meine Erwartungen erfüllt, sondern auch noch übertroffen. Die Charaktere sind alle wahnsinnig facettenreich und bewegen sich in einer Welt, die ich nur zu gerne einmal real sehen möchte. Band 2 kann gar nicht schnell genug kommen.

 

Bewertung

 

5/5