Rezension

Ruperts Spagat zwischen Döspaddeligkeit u. Größenwahn

Rupert undercover - Ostfriesische Jagd
von Klaus-Peter Wolf

Bewertet mit 4 Sternen

ls Fan der Ostfriesenkrimis ist mir Rupert natürlich schon seit Langem bekannt und ich pflege eine "Hassliebe" zu diesem Charakter. Einerseits bringt er mich durch seine dösige Art immer wieder zum Lachen, auch, weil seine Trefferquote für Fettnäpfchen aller Art 100 % beträgt. Andererseits würde ich ihn manches Mal zu gerne schütteln, wenn seine Großmäuligkeit wieder ausufert. Umso gespannter war ich natürlich, dass Rupert dieses Mal tatsächlich im Mittelpunkt des Geschehens steht.

Bereits zum 2. Mal ist er undercover unterwegs und hat in diesem Leben bereits eine beachtliche Karriere hinter sich gebracht - vom Gangsterboss zum Bankdirektor mit "Miet"-Ehefrau. Rupert strotzt nur so vor Selbstbewusstsein und Größenwahn. Er balanciert auf dem schmalen Grat zwischen realem Leben und Schein-Sein erstaunlich geübt. Dabei zeigt er aber auch Herz und fällt Entscheidungen, die eines Bankdirektors würdig sind, einem Polizisten aber das Genick brechen könnten. Durch ständige Orts- sowie Szenenwechsel bleibt es durchgehend spannend und es gibt auch ein Wiedersehen mit vielen Bekannten der Ostfriesenkrimireihe. Das dann auch auch noch der Doktor auftaucht, war mir des Guten zuviel.

Man muss schon diese besondere Art Humor mögen und sich darauf einlassen können, dann macht die Ostfriesische Jagd einen Heidenspaß. Mir persönlich haben allerdings die Vorkenntnisse aus Band 1 gefehlt.