Rezension

Sarkastischer Blick auf die höhere Gesellschaft

Jahrmarkt der Eitelkeiten - William Makepeace Thackeray

Jahrmarkt der Eitelkeiten
von William Makepeace Thackeray

Bewertet mit 3 Sternen

„Welche Würde verleiht doch ein Bankkonto einer alten Dame! Wie nachsichtig blicken wir auf die Fehler, wenn sie eine Verwandte ist (möge jeder Leser ein paar Dutzend davon haben!) Wie freundlich und gütig finden wir das Geschöpf.“ (Zitat aus dem 9. Kapitel)

William Makepeace Thackeray wurde am 18. Juli 1811 in Kalkutta geboren und starb am 24. Dezember 1863 in London – verrät uns Wikipedia. Nach dem dortigen Artikel war er ein englischer Schriftsteller, der neben Charles Dickens und Georg Eliot als bedeutendster englischsprachiger Romancier des Viktorianischen Zeitalters gilt. Ich habe dank einer Klassikerleserunde seinen Schalk kennenlernen dürfen. Voller Humor teilt Thackeray dem Leser in direkter Anrede seine Gedanken mit. Sein sarkastischer Blick auf die höhere Gesellschaft macht sein Buch absolut lesenswert!

Obwohl ich immer wieder herzhaft auflachen oder zumindest über Thackerays Worte schmunzeln konnte, hat mich der Inhalt des Buches nicht mitreißen können. Das Buch handelt vom unterschiedlichen Leben zweier Frauen, die als junge Mädchen gemeinsam eine Internatsschule besuchten. Nicht nur die gesellschaftliche Ausgangsposition der Freundinnen war gegensätzlich – auch das Leben verlief entsprechend. Während sich die eine behütet und naiv durchs Leben träumte, versuchte die andere mit allen weiblichen Raffinessen die Welt zu erobern. Natürlich ging das nicht ohne Konflikte ab.

Soweit so gut. Das las sich wirklich amüsant. Doch als der Autor dann durch die Gesellschaft schwadronierte und mich als seinen Leser mit vielen Namen verwirrte, ließ die Konzentration auf das Buch merklich nach. Dazu kam, dass ich mit elektronischen Büchern nicht so recht warm werde.

Aus diesem Grund blieb meine Begeisterung für diesen Schmöker leider hinter der meiner Mitleserinnen weit zurück. Ich kann nur drei Sterne vergeben.