Rezension

Schade schade

Rette mich - Becca Fitzpatrick

Rette mich
von Becca Fitzpatrick

Bewertet mit 2.5 Sternen

Es ist schon ziemlich lange her, seit ich den Vorgängerband gelesen habe. So tappte ich mir Nora zusammen erstmal im Dunklen. Und mit ihr zusammen erhielt ich Informationen zu den Geschehnissen, die hauptsächlich bei mir (bei ihr ist ja alles blockiert) Erinnerungen wach riefen an den Vorgänger.

 

Ich muß sagen, daß mich dieses Buch leider enttäuscht hat. Der erste Teil war großartig. Düster, geheimnisvoll und undurchsichtig. Der Zweite war nicht mehr ganz so gut, Nora entwickelte eine gesunde Art zu nerven, die ich ihr aber verzeihen konnte.

 

Hier jedoch wird es einfach (sofern das bei einem Fantasybuch möglich ist, und ja, es ist möglich) unglaubwürdig. Nora erwacht auf dem Friedhof und weiß erstmal gar nicht, wie sie dorthin gekommen ist. Alle sind natürlich glücklich, daß sie wohlbehalten wieder da ist, doch richtige Nachforschungen, wo sie so lange war, gibt es nicht. Jeder, auch jeder in ihrem direkten Umfeld, geht einfach zur Tagesordnung über.

Natürlich weiß man im Fluß der Geschichte, warum eigentlich niemand nachforschen möchte, aber trotz allem hat mir dieser Aspekt überhaupt nicht zugesagt.

 

Aber auch Nora verhält sich meiner Meinung nach nicht einleuchtend. Sie stiehlt sich nachts aus dem Haus, trifft sich mit Zwielichtigen Personen und stellt Nachforschungen an, bei denen sie dann auch noch spektakuläre Entdeckungen macht. Sie glaubt alles was man ihr sagt und stellt kaum etwas in Frage. Durch den Gedächtnisverlust hat sie vielleicht kein Trauma, aber trotzdem hätte ich etwas Vorsichtigeres erwartet als die Hau-drauf-Methode, die Nora wählt um an Antworten zu kommen. Zumal sie nicht weiß, warum sie überhaupt entführt wurde. Die gesamten Verwicklungen der Nephilim, der gefallenen Engel und der Erzengel nimmt sie hin. Das war mir zu einfach. Natürlich weiß der Leser schon über alles Bescheid, und begründet wurde es mit Geistesblitzen aber es war einfach unglaubwürdig.

 

Auch Patch ist nicht mehr der, der er noch in den ersten Bänden war, eher ein Schatten seiner selbst. Mir hat er überhaupt nicht mehr gefallen. Die ganze Art und Weise, wie die beiden miteinander umgehen, war nicht zu vergleichen mit ihrer füheren Beziehung und ihrem Zusammenspiel. Soweit ich mich aus dem Vorgänger erinnern kann, hat er hier ein großes Opfer für seine Liebe gebracht; dafür erschien er eher kalt und desinteressiert. Seine Lösung für alle Probleme scheinen nur noch aus Gewalt zu bestehen.

 

Vee und Noras Art mit ihr umzugehen, fand ich arg übertrieben. Nora hat aus allem ein Drama gemacht. Vee hat sich leider auch zu ihrem Nachteil verändert, allerdings kam sie doch recht selten vor für eine beste Freundin.

 

Wenn jemand Nora einen Rat gegeben oder eine Vorschrift gemacht hat, konnte man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, daß Nora das Gegenteil macht oder die Warnung in den Wind schießt.

 

Das Ende hat mit etwas überrascht, doch Nora „die Heldin“ hat mir auch hier nicht gefallen. Insgesamt wirkte alles viel zu konstruiert, unrealistisch und nicht nachvollziehbar.

Den letzten Band werde ich aber trotz allem lesen, denn jetzt bin ich so weit gekommen und halte einfach durch. Große Erwartungen habe ich allerdings nicht mehr.