Rezension

Schein statt Sein **

Küstenwahn -

Küstenwahn
von Sebastian Dobitsch

Bewertet mit 2 Sternen

Eine einsame Insel, Widow Peak, darauf eine verrufene Psychiatrie, verschwundene Patienten, zuletzt sogar vermisste Mitarbeiter – Klinikchef Bedingfield ruft Privatdetektiv Liam Hopkins zu Hilfe, um die mysteriösen Vorfälle aufzuklären. Da dieser jedoch hoch verschuldet ist, wird er von einer Geldeintreiberin begleitet.

Ein Titelbild, das Aufmerksamkeit erregt, ein Klappentext, der Spannung verspricht, ein Ort, der Gänsehaut hervorruft. Das alles darf man erwarten bei diesem Buch, allerdings kommt nicht alles, wie erhofft. Ebenso, wie die Figuren im Psychothriller nicht jene sind, welche sie vorgeben zu sein, verhält es sich auch mit der Handlung selbst. Erst dauert es ziemlich viele Seiten, bis Liam tatsächlich auf Widow Peak ankommt, dies ist durchaus in Ordnung, lernt man hier doch den Hauptcharakter kennen und die Umstände, welche ihn zu diesem Auftrag geführt haben. Dann aber wird es wirklich chaotisch. Während einzelne Szenen durchaus glaubwürdig sind und Spannung aufkommen lassen, gibt es zahlreiche andere, welche nur drastisch überzeichnet sind und völlig unrealistisch daherkommen. Auch der Schreibstil mag nicht wirklich fesseln und Gänsehaut aufkommen lassen, mehrfach erwähnter bestialischer Gestank reicht dafür nicht aus. So gibt es ein stetes Auf und Ab von spannenden und eher lähmenden Kapiteln. Das Ende wiederum kann durch Logik punkten und deutet eine Fortsetzung an.

Fazit: einerseits hebt sich dieser Thriller angenehm ab von der breiten Masse, andererseits kommen recht viele eher groteske Episoden vor, die vieles schon ins Reich der Fantasie abdriften lassen. Wer das mag, wird hiermit ein passendes Buch finden.