Rezension

Schlägt manchmal über die Strenge

American Woman - Gayle Tufts

American Woman
von Gayle Tufts

Bewertet mit 3 Sternen

Gayle Tufts ist eine Entertainerin, die seit 25 Jahren in Deutschland lebt und als gebürtige Amerikanerin einen besonderen Blick auf Unterschiede zwischen beiden Kulturen ermöglicht. In diesem Buch erzählt sie von der Präsidentschaftswahl, von Erlebnissen bei einem Besuch ihrer Heimat Massachusetts, aber auch von Auftritten mit Florian Silbereisen bei Volksmusikfesten.
Als ich anfing zu lesen, musste ich mich zunächst ein wenig an Gayle Tufts Humor gewöhnen. Sie schreibt durchgängig auf ,,Dinglish", also eine Kombination aus deutschen und englischen Worten und beschreibt und kommentiert damit sowohl politische Ereignisse, als auch ihre persönlichen Erlebnisse. Am lustigsten waren für mich die Kapitel, in denen sie über typisch deutsche Phänomene spricht. Darin zählt sie nicht nur ihre ,,Germanys Next Top-Worte" auf, sondern teilt auch ihre Begeisterung für deutsches Essen und erzählt von einem gelungenen Auftritt auf der Volksmusikbühne. 
Gayle Tufts schreibt gut lesbar, immer frei heraus und nimmt auch bei kritischen Themen kein Blatt vor den Mund. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass sie etwas über die Strenge schlägt und Dinge über einen Kamm schert, die man doch differenzierter betrachten sollte. 
Auch hatte ich bei dem Buch das Gefühl, dass einige Witze gar nicht so rüberkommen, wenn man sie einfach nur liest und nicht hört. Gerade die Songtexte wirken abgedruckt einfach nicht so, als wenn Gayle Tufts sie singt.
Insgesamt hat mir ,,American Woman" bis auf ein paar Aspekte gut gefallen. Sie schafft es, auf eine amüsante Weise gerade die Unterschiede der deutschen und der amerikanischen Kultur gegenüber zu stellen und hat mich dabei gut unterhalten. Daher kann ich das Buch weiterempfehlen.