Rezension

Schöne Geschichte

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer
von Katie Marsh

Bewertet mit 4.5 Sternen

Alleine schon des Covers wegen musste ich diesen Roman lesen. Ich finde, es macht gute Laune und die Geschichte, die sich zwischen den Seiten verbirgt, hat mir genauso gut gefallen! Auf der einen Seite Sonne, aber auch Regentropfen. Vielleicht ein schönes Sinnbild dazu, dass zu jeder Beziehung nicht nur Sonnenschein, sondern auch Regen dazugehören kann; dass beides nebeneinander existiert. Und dass es trotzdem schön sein kann!

Hannah und Tom sind seit gut fünfeinhalb Jahren verheiratet und langsam aber sicher, hat sich der Alltag und das ein oder andere Problem in ihre Ehe eingeschlichen.

Hannah ist unglücklich in ihrem Job als Lehrerin an einer Londoner Schule und hat das Gefühl, Tom zuliebe auf vieles verzichtet zu haben. Da sie so nicht mehr weitermachen will, hat sie sich fest vorgenommen, Tom zu verlassen und endlich „ihr“ Leben zu leben und zum unterrichten nach Tansania zu gehen.

Aber dann kommt alles anders, denn Tom hat in der Nacht, bevor Hannah noch mit ihm reden kann, einen Schlaganfall. Und plötzlich kann sie ihn einfach nicht verlassen sondern hat das Gefühl, in der schweren Zeit für ihn da sein und ihn aufbauen zu müssen. Während es Anfangs noch so ist, dass sie sich sicher ist, ihn nicht mehr zu lieben, merkt man schnell, dass noch nicht alles verloren ist und die beiden möglicherweise auf einen Neuanfang hinsteuern.

Der Roman ist abwechselnd geschrieben. Einmal wird über die Situation jetzt, während Toms Erkrankung erzählt. In Rückblicken erfährt man dann aber auch etwas darüber, wie Tom und Hannah sich kennen- und liebengelernt haben und mit was für Problemen sie sich im Alltag befassen mussten. Sei es z.B. dass Toms Karriere als Anwalt so viel Zeit verschlang, dass er sich verantwortlich für seine kleine Schwester fühlte, Sterbefälle in der Familie oder dass einfach nur der reguläre Alltag mit Sorgen um Hypotheken, den Job etc. auch die Liebe „alltäglich“ werden lässt.

Ein Buch über die Liebe, den Alltag, aber auch über  zweite Chancen und Neubeginn.

Während des Lesens hat mir besonders gut gefallen, dass man die unterschiedlichen Sicht- und Handlungsweisen der Personen gut verstehen konnte. Ein Buch, was auch über die kleinen Alltäglichkeiten berichtet und was sehr real daherkam. Schön beschrieben, wie die beiden sich verliebten und was man „damals“ am anderen geschätzt hat. Dass es aber auch schwer sein kann, sich dieses Gefühl im Alltag zu bewahren, bzw. dass man sich manchmal bewusst machen sollte, warum man den Partner liebt/geliebt hat.