Rezension

Schöne Idee, jedoch ein sehr, sehr schlechtes Ende

Mein Bild sagt mehr als deine Worte - David Levithan

Mein Bild sagt mehr als deine Worte
von David Levithan

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Ethan fühlt sich schuldig für das, was mit seiner besten Freundin Ariel passiert ist. Seit sie nicht mehr da ist, ist er einsam und zieht sich immer mehr in sich selbst zurück. Eines Tages jedoch findet er im Wald ein Foto von sich selbst, das erst vor Minuten entstanden sein kann. Von da an fühlt er sich verfolgt, denn es tauchen immer mehr Bilder auf, von ihm, von Ariel und auch von ihrem Freund Jack. Er weiht diesen ein und gemeinsam versuchen sie herauszufinden, was ihnen der unbekannte Bilderleger sagen will. Dabei erfahren sie immer mehr über den Tag, an dem Ariel gegangen ist…

Meine Meinung:

Ich muss sagen, ich war echt sehr gespannt auf dieses Buch. Das Cover gefällt mir nämlich sehr gut und sowohl der Titel als auch der Klappentext haben sehr neugierig gemacht. Ein Junge, der seine beste Freundin verliert, und dann plötzlich überall Bilder findet? Diese Idee hatte es mir angetan und anfangs war ich begeistert.

Das Buch besteht im Prinzip aus sehr unterschiedlichen Briefen, die Ethan in Ariels Abwesenheit an sie schreibt. So bekommt man seine Gedanken und Gefühle wirklich hautnah mit, die von Schuldgefühlen und Trauer bis hinüber zu Wut auf Ariel reichen. Besonders durch durchgestrichene Sätze, ein ungewöhnliches Element in Büchern, bekommt man sein Gefühlschaos sehr gut mit. Ebenso fand ich es eine tolle Idee, die Bilder die Ethan findet, wirklich im Buch zu zeigen. Diese strahlen in Verbindung mit Ethans häufig sehr düsteren Gedanken eine ziemlich bedrückte Stimmung aus. Ich war wirklich angetan von Levithans Schreibstil, wie er diese ganzen Gefühle übermittelt hat, aber auch die Bilder, die alle leicht bedrohlich waren, haben mir gefallen, auch wenn ich mir Jack, Ethan und Ariel anders vorgestellt habe.

Ariel hat Ethan wirklich viel bedeutet und man merkt deutlich, dass er mehr für sie empfunden hat als nur Freundschaft. Er war stark auf sie fixiert, manchmal hat es schon fast krankhaft gewirkt. Dementsprechend hat er außer ihr nicht viele Freunde, da er auch eher still und zurückhaltend ist und hat sich nur wegen Ariel etwas mit ihrem Freund Jack befreundet. Ethan lernt man sehr gut kennen, aber auch bei Ariel hatte ich durch die vielen Erinnerungen von Ethan und Jack das Gefühl, sie irgendwie zu kennen. Im Laufe des Buches erfährt man immer wieder Neues über sie, muss ständig seine Meinung ändern und bekommt langsam mit, wie Ethan und Jack hinter ihr Geheimnis stoßen. Bis dahin hat es mir auch wirklich gut gefallen.

Dann jedoch kam das Ende und damit auch die Auflösung. Und diese konnte mich mal gar nicht überzeugen!!! Ehrlich gesagt war ich wirklich enttäuscht, aber anscheinend wollte der Autor unbedingt versuchen, den Leser zu überraschen. Dies ist ihm gelungen, allerdings in sehr negativer Weise. Die Hintergründe für die Konfrontation mit Bildern von Ethan und Jack fand ich absolut unpassend und unrealistisch! Ebenso konnte mich das, was mit Ariel passiert ist, gar nicht zufriedenstellen. Levithan lenkt den Leser mit seinen Gedanken in eine eigentlich sehr klare Richtung, man denkt, was mit Ariel passiert ist, und dann kam dieses Ende, das alles über den Haufen wirft und einfach gar nicht passt!!! Vielleicht gibt es Menschen, die dies anders sehen, aber ich war nach Beenden des Buches echt sauer!

 

Fazit:

Ein interessanter und ungewöhnlicher Ansatz, der mich zu Anfang sehr überzeugen konnte, aber leider war es dann schnell zu viel des Mysteriösen und besonders das Ende konnte mich gar nicht überzeugen. Wer jedoch eine berührende Geschichte über Liebe und Freundschaft mit traurig und auch deprimiert machenden Elementen lesen möchte, ist hier richtig. Von mir gibt es aber nur 3 von 5 Punkten.