Rezension

Schöner Einblick in das afrikanische Dorfleben

Odo - Dayan Kodua, Jando

Odo
von Dayan Kodua Jando

Bewertet mit 4 Sternen

Wie die Autorin in ihrem Vorwort schreibt, möchte sie mit diesem Buch den Kindern mit anderer Hautfarbe eine Identifikationsfigur schaffen. Dieses Bilderbuch spielt allerdings in Afrika. Dort wohnt Odo mit ihrer Mutter in einem Dorf. Als sie von ihrer Freundin Afia zur Geburtstagsfeier eingeladen wird, bekommt diese eine Babypuppe mit dunkler Hautfarbe geschenkt. Odo hat noch nie eine schwarze Puppe im Arm gehalten und so wünscht sie sich nichts sehnlicher, als auch so eine Puppe zu besitzen. Leider hat die Mutter nicht genügend Geld, um eine solche Puppe zu kaufen. Traurig zieht sich Odo unter ihren Lieblingsbaum zurück. Da taucht der Dorfälteste auf und fragt sie, was sie so traurig mache. Er gibt ihr den Rat an ihre Träume zu glaube, hart an sich zu arbeiten und zu beten. Dann, so verspricht er, wird sie die gewünschte Puppe bekommen. Abends bittet Odo Gott um die Erfüllung ihres Wunsches. Leider bekommt Odo die Puppe nicht zu ihrem Geburtstag, dafür hat sie die Idee, dass ihre Mutter durch den Verkauf ihrer leckeren Muffins, Geld verdienen könne. Trotzdem reicht das Geld nicht für die Puppe. Aber der alte Mann, der ihr die Ratschläge gegeben hat, taucht auf und erfüllt ihren Herzenswunsch.

Im Anhang gibt es eine Anleitung zum Basteln einer Mangopuppe, das ist die Puppe, die Odo bisher hatte. Mit dem Rezept auf der nächsten Seite kann man die leckeren Mangomuffins backen. Unter „Notizen für die Eltern“ findet man Ratschläge um Kinder „in eine Grundstimmung der Dankbarkeit zu versetzen“.

Da das Buch in Afrika spielt, kann ich mir nicht vorstellen, das dunkelhäutige deutsche Kinder sich mit Odo identifizieren können. Man erfährt vieles über das Leben in Afrika und sicher finden sich Kinder, denen nicht immer jeder Wunsch erfüllt werden kann, hier wieder.

Was mir nicht gefällt, ist, dass der alte Mann dem Mädchen die Puppe verspricht, wenn sie sich nur „brav“ verhält und betet. Aber obwohl sie das tut, wird das Versprechen nicht wahr. Erst später schenkt er ihr die Puppe. Ich halte es für falsch etwas zu versprechen, was man nicht beeinflussen kann. Die Enttäuschung des Mädchens war im Buch schnell vorbei, ich denke, sowas bleibt lebenslänglich.