Rezension

Schwach angefangen aber gut nachgelegt

Wave of Lies -

Wave of Lies
von Sarah Epstein

Bewertet mit 4 Sternen

Der 14 Jährige Henry ist verschwunden und keiner weiß etwas. Es war in einer Sturmnacht, an die sich jeder erinnern kann, doch wer weiß doch mehr als er zugibt? Alle Freunde machen sich verdächtig aber nur Chloe scheint die Suche nicht aufgeben zu wollen.
Es wird aus verschiedenen Sichten erzählt. Am detaillierten sind die von Mason, Henrys älterem Bruder. Seine Kapitel erzählen von seinem Zuhause und wie furchtbar schwer es für die Brüder mit ihrer alkoholkranken Mutter ist. Ich habe beim lesen richtige Beklemmung gespürt. Mir taten die Jungs so unfassbar leid wenn sie mal wieder das erbrochene wegputzen mussten. Definitiv nichts für schwache Nerven. 
Ab und an gibt es einen Chatverlauf zwischen Henry und einer Unbekannten. Diese lassen Raum für Spekulationen aber eben nicht mehr.
Einige Kapitel erzählen auch von vor dem verschwinden von Henry. Manchmal war es schwierig da wieder den Faden zu finden und nicht zu vergessen das es nun eine andere Zeit ist aber nach einer Weile habe ich mich daran gewöhnt. 
Der Schreibstil ist locker leicht und lässt sich gut lesen. Die Kapitel haben ebenfalls eine angenehme Länge. Lediglich der Lesefluss hat bei mir eher Stumpf gewirkt. Trotz das soviel passiert konnte ich keine richtigen Emotionen bei den Protagonisten fühlen. Sie wirkten etwas kühl obwohl die Situation doch sehr beklemmend und besorgniserregend ist. Das hat sich aber im Laufe immer mehr verändert. So wie die Handlung fahrt aufgenommen hat, so haben auch die Protagonisten immer authentischer gewirkt. Ab der Mitte bis zum Ende habe ich dann auch schnell wissen wollen was wirklich passiert ist.
Dieses Buch hat etwas schwach angefangen, konnte mich aber doch noch voll in seinen Bann ziehen. Als Thriller würde ich die Geschichte aber nicht bezeichnen eher als Krimi, da sich die gesamte Handlung eigentlich um das aufklären des Falls von Henrys Verschwinden dreht.