Rezension

Schwache Umsetzung der eindrucksvoll geschilderten Thematik

Schwarze Diamanten - Martin Walker

Schwarze Diamanten
von Martin Walker

Bewertet mit 3 Sternen

Buchmeinung zu Martin Walker – Schwarze Diamanten

Schwarze Diamanten ist ein Kriminalroman von Martin Walker, der 2011 bei Diogenes in der Übersetzung von Michael Windgassen erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet Black Diamond und ist 2010 erschienen.

Zum Autor:
Martin Walker, geboren 1947 in Schottland, ist Schriftsteller, Historiker und politischer Journalist. Er lebt in Washington und im Périgord und war 25 Jahre lang bei der britischen Tageszeitung ›The Guardian‹. Heute ist er im Vorstand eines Think-Tanks für Topmanager in Washington.

Klappentext:
Was haben Trüffeln mit Frankreichs Kolonialkrieg in Vietnam und mit chinesischen Triaden zu tun? Die Lösung von Bruno Courrèges drittem Fall ist so tief vergraben wie die legendären schwarzen Diamanten unter den alten Eichen im Périgord und genauso schwer zu finden.

Meine Meinung:
Bei diesem Buch bekam ich ein Problem mit der Hauptfigur Bruno Curreges, die mir einfach viel zu positiv ohne jede Schwäche gestaltet ist. Sein Status als Frauenliebling bringt ihn etwas in Verlegenheit, aber ansonsten überstrahlt er alles. Ob als Jäger, als Ermittler, als kampferprobter Kriegsheld, als Dorfpolizist oder als helfende Hand für notleidende Mitmenschen, immer wird er geachtet und geschätzt. Davon einmal abgesehen hat der Autor interessante Themen in die Handlung gepackt und verständlich dargestellt. Unregelmäßigkeiten oder gar Betrug beim Handel mit Trüffeln, illegale Einwanderung aus Asien und der Umgang damit in der Grande Nation. Massive Konflikte zwischen Vietnamesen und Chinesen, die ihren Schutz eher eigenen Kräften als der französischen Staatsmacht anvertrauen. So ist das Motiv für den Mord an Brunos Freund schwer zu entdecken und auch Bruno tappt lange Zeit im Dunkeln. Bei der Schilderung dieser Probleme und ihrer Auswirkungen glänzt der Autor, während er bei der Lösung des Falls auf einige Zufallsentdeckungen vertraut. Trotz etlicher Actionszenen blieb der Spannungsbogen überschaubar. Bei der meist knappen Charakterisierung vieler Figuren fehlten mir die Grautöne. Mein Lesespaß hielt sich in Grenzen.
 

Fazit:
Dem Autor gelang es nicht sein fundiertes Wissen über die geschilderten Probleme Frankreichs in einen spannenden Fall einmünden zu lassen. Deshalb bewerte ich das Buch mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).