Rezension

Schwarzer Humor & Lokalkolorit

Kernölkrieg -

Kernölkrieg
von Klaudia Blasl

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem ihrem dritten Krimi "Kernölkrieg" bietet Klaudia Blasl tiefe, ja allzutiefe Einblicke in die österreichische Seele auf dem Land.

 

Obwohl dieser Krimi in der Steiermark, im fiktiven Damischtal angesiedelt ist, könnte er überall so oder so ähnlich stattfinden.

 

Die Zutaten sind: ein in der Bevölkerung unerwünschtes Projekt mit hochpreisigen Zweitwohnsitzen, ein unter dem Deckmantel des Umweltschutzes zu errichtendes Wasserkraftwerk, die damit einhergehende Korruption und drei Giftmorde sowie viel Lokalkolorit und den köstlichen Speisen der Region.

 

Meine Meinung:

 

Klaudia Blasl ist für ihren schwarzen Humor und ihren Sprachwitz bekannt. Nicht jeder Leser wird sich damit anfreunden können. Mir gefallen vor allem die aussagekräftigen Namen wie Plutzenberg oder Gfrettstätten.

Daneben schlägt sie auch (sozial)kritische Töne an, wie zum Beispiel das Auflassen von Polizeidienststellen im ländlichen Raum oder das Schließen eines kleinen Krankenhauses.

 

Die Charaktere haben alle so ihre Ecken und Kanten: Ferdinand Kapplhofer, der Dorfpolizist, einstmals, vor der Schließung seiner Dienststelle deren Kommandant, liebt das gute Essen seiner Mutter, was man ihm deutlich ansieht. Oder Dr. Seidenbart, Gemeindearzt und Dressman. Herrlich beschrieben ist Polizeihauptmann Hartmuth van Trott, der das genaue Gegenteil vom Genussmenschen Kapplhofer ist.

 

Am Beginn des Krimis finden wir eine Zusammenstellung der Mitspieler, am Ende ein Glossar, der die wichtigsten Begriffe des steirischen Dialekts übersetzen.

 

 

Fazit:

Wer das Damischtal noch nicht kennt, kann es hier gleich mörderisch gut kennenlernen. Gerne gebe ich diesem Regional-Krimi 4 Sterne.