Rezension

schwere Irreführung des Lesers

Das Mädchen ohne Gesicht - Tami Hoag

Das Mädchen ohne Gesicht
von Tami Hoag

Bewertet mit 2 Sternen

Klappentext:
"In einer eiskalten Silvesternacht wird die Leiche eines Mädchens entdeckt: auf der Fahrbahn des Highways, mitten im Verkehr. Als die Ermittler eintreffen, sind sie schockiert: Das Mädchen ist so entstellt, dass es kein Gesicht zu haben scheint. Doch wer ist sie? Und wer hat das Mädchen so sehr gehasst, um es derart zuzurichten? Sam Kovacs and Nikki Liskas schlimmste Befürchtung scheint wahr zu werden der Serienkiller Doc Holiday hat zugeschlagen. Doch als das nächste Mädchen verschwindet und die Ermittlung zu Nikkis Sohn führt, beginnt ein erschreckendes Spiel aus Angst, Liebe und Täuschung."
Ich könnte direkt anfangen den Klappentext zu verreißen, aber ich beginne erstmal mit der Vorgeschichte... Durch den Short-Thriller "Sein erstes Opfer" bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. 
http://www.lovelybooks.de/autor/Tami-Hoag/Sein-1-Opfer-Short-Thriller-11...

Der hat mir auch gut gefallen und mich dieses Buch kaufen lassen. Ein Serienmörder fängt junge Frauen an den Autobahnen, foltert und tötet sie und legt sie dann wieder irgendwo an der nächsten Interstate ab. Die Beschreibungen sind sehr eindrücklich und auch die Beschreibung des Mörders, sehr gut gemacht. 
Auch in diesem Buch beginnt es spannend, aber man wundert sich über das versehentlich Verlieren der Leiche mitten auf dem Highway... Auch die Art der Tötung und die Entstellung, nicht so ganz Doc Holiday. Die Ermittlungen beginnen und das Wichtigste ist die Feststellung der Identität des Opfers. Es beginnt eine endlose Darstellung der Ermittlungsarbeit und des Privatlebens der Ermittlerin Liska. Ziemlich zäh das Ganze. Irgendwann ahnt der Leser, wohin dies alles führt und hofft immernoch auf den Auftritt des Serienkillers bzw. weitere Morde, die die Ermittlungen voranbringen. Doch dann nimmt das Buch eine Wende, auf die weder der Klappentext noch der Shorty vorbereitet haben. 
Es tut mir leid um meine Zeit, wenn ich ein Buch über die Probleme von Teenagern lesen will, kaufe ich mir eines. Aber wenn mir ein Serienkiller avisiert wird, erwarte ich auch einen!

Nun zum Klappentext, das zweite "Mädchen" ist eine junge Frau und ihre Entführung findet im letzten Viertel des Buches statt. Was hat das im Klappentext zu suchen? Und nicht dieses Verschwinden führt zu Liskas Sohn und anderen Teenagern, sondern die endlosen Ermittlung, die vorher stattfinden.
Die Geschichte hat mich schwer genervt und ich habe schon überlegt, das Buch abzubrechen. Ich habe es beendet, weil ich wissen wollte wie alles ausgeht und ob Frau Hoag noch ein weiteres Buch herausschinden will. 
Nun, alles endet, aber ich bin bedient. Ich fühle mich sowohl durch den Klappentext als auch durch den Shorty schwer verschaukelt, aber der Verlag hat erreicht, wozu er da ist, zwei Bücher sind verkauft...
Fazit: Fans von Serienkillern - Finger weg. Allen, die keinen eigenen Teenager zu Hause haben, sich an ihre Zeit nicht mehr erinnern können oder aus anderen Gründen wissen wollen, was in der Generation Facebook, Twitter und youtube so abgeht, hier ist das richtige Buch dafür!