Rezension

Schwierige Vergangenheiten, tiefe, spürbare Emotionen und mein Herz, das sich schmerzhaft zusammenzieht

Never Losing You -

Never Losing You
von Karolina Treder

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Mit dem Umzug nach Bar Harbor hofft Abigail auf einen Neuanfang. Weit weg von ihrer Vergangenheit, falschen Freunden und den ungelebten Träumen ihrer Mutter will sie endlich frei sein.

Einen ähnlichen Wunsch hegt Caden, auch er möchte endlich loslassen, frei sein. Denn die traurige Seele, die sich und die ganze Welt hasst, wird von seinen Mitschülern und der ganzen Stadt geächtet. Ein Fehler, der sein Leben aus den Fugen gerissen hat, macht ihn zur Zielscheibe jeder Schikane.

Abigail weiß, dass sie sich eigentlich von ihm fernhalten sollte. Aber da ist dieses komische Gefühl in ihrem Magen, das schneller schlagende Herz und der Blick aus warmen braunen Augen, die sie anflehen, ihn nicht aufzugeben. Also ignoriert sie jede Warnung und ist fest davon überzeugt, dass Caden eine zweite Chance verdient hat. Sie ist bereit, für ihn und die Gerechtigkeit ins Feuer zu springen. Und der Preis dafür könnte alles sein, wofür sie jemals gekämpft hat.

Cover: Ein wirklich wunderschönes Cover. Die Farben harmonieren total schön mit dem silbernen Glitzer. Ich liebs!

Meine Meinung: „Never losing you“ ist das Debüt von Karolina Treder und dieses kann sich sehen lassen. Besonders die Emotionen wurden für mich sehr gut übertragen und auch der Rest der Geschichte konnte gut unterhalten.

Die Erzählung beginnt langsam mit der Eingewöhnung von Abigail in ihrer neuen Heimat Bar Harbor. Man merkt schnell, dass die junge Frau nicht glücklich ist. Eine schwere, noch unbekannte Vergangenheit lastet auf ihren Schultern, genau so wie die Kontrollsucht und der Erfolgsdruck durch ihre Mutter. Doch als sie Caden begegnet, scheint sie jemanden gefunden zu haben, der diesen Schmerz versteht. Oder sogar noch mehr Schmerz verkraften musste.

Beide Protagonist:innen bringen schlimme Vergangenheiten mit sich und beim Lesen musste ich häufiger einmal richtig kräftig schlucken. Besonders bei den Rückblenden. Diese sind nicht ohne, drücken dabei aber nicht gewollt auf die Tränendrüse. Sie überzeugen eher durch ihre Eindringlichkeit und ihre Tiefgründigkeit. Die Autorin erzeugt diese Ebene sehr toll durch ihren Erzählstil. Beim Lesen habe ich daher viele Lieblingszitate gefunden. Auch die Themen tragen ihren Teil bei. Erfolgsdruck, Unterdrückung, Einsamkeit, Schuld, Trauer, Mobbing, Kontrollausübung und toxische Beziehungen spielen u. a. eine Rolle.

Den kompletten Zugang zu den Charakteren habe ich allerdings noch nicht gefunden. Vielleicht lag das aber auch am Schreibstil. Auch wenn ich die Wortwahl gerade erst gelobt habe, empfand ich den Satzbau doch ein manchen Stellen als holprig und verschachtelt. Zum Ende hin wurde das, vom Gefühl her, allerdings besser. Sodass ich am Schluss sagen kann, dass ich gehörig neugierig bin, mehr von Abigail und Caden zu erfahren. Das Ende war auf jeden Fall ein ziemlich gemeiner Cliffhanger, den ich so nicht stehenlassen kann!

Fazit: Die Geschichte von Abigail und Caden ist nicht ohne. Es werden tiefgründige Themen behandelt. Diese erschaffen ein Buch voller Momente, durch die sich mein Herz schmerzhaft zusammengezogen hat. Auch wenn ich noch keinen kompletten Zugang zu den beiden Hauptcharakteren bekommen konnte, bin ich zuversichtlich, dass dies im zweiten Teil geschehen wird.

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