Rezension

sehr bewegend...

Wie viel Leben passt in eine Tüte? - Donna Freitas

Wie viel Leben passt in eine Tüte?
von Donna Freitas

Inhalt:

"Wie verwundbar das Leben und die Liebe doch waren. Jederzeit, selbst in den Momenten größten Glücks, kann unsere Welt ohne Vorwarnung in Stücke zerbrechen." (S.325)

Rose ist erst 16, als ihre Mutter stirbt und sie in ein tiefes Loch aus Trauer und Ratlosigkeit fällt. Wie soll es nur für sie weitergehen? Ihr altes Leben als Freundin eines Mädchenschwarms und mit lauter Partys und Cheerleadertraining kommt ihr auf einmal völlig bedeutungslos vor und sie zieht sich zurück. Da entdeckt sie am Tag der Beerdigung ihrer Mutter ihr ganz persönliches Survival Kit, dass ihre Mutter für sie zusammengestellt hatte. Hinter jedem Gegenstand aus dem Kit steckt eine Aufgabe, und tatsächlich geht es Rose bald etwas besser, vor allem, weil jede Aufgabe sie auf wunderbare Weise zu Will führt. Doch als es ihr schon wieder besser geht, muss sie noch einem Schicksalsschlag standhalten und alle Trauer kommt wieder zurück. Ob Rose es schafft, noch einmal einen Neuanfang zu wagen?

Meine Meinung:
"Wie viel Leben passt in eine Tüte" gehört für mich eindeutig zu den Büchern, die man nicht aus der Hand legen kann, und bei denen man traurig ist, wenn man sie durchgelesen hat, da man gerne weiterlesen würde. Von der ersten Seite an fühlt man mit Rose mit und hofft für sie das Beste. Donna Freitas hat alles wirklich sehr gut beschrieben, der Schreibstil ist toll und die Atmosphäre sehr emotional, sodass man einfach mitfiebern muss. Rose begibt sich auf eine Reise, die sie aus der Trauer führen soll, und sie dabei zu begleiten ist wirklich sehr bewegend, denn irgendwie kann man sie und ihre Gefühle nachvollziehen, auch wenn man nicht unbedingt schon mal in ihrer Situation war.
Die Mischung in diesem Buch ist auch unglaublich gut gemacht. Einerseits ist die Mischung aus der Gegenwart und Roses Erinnerungen an ihre Mutter gut getroffen und sehr bewegend, andererseits spielt sich die Beziehung zwischen Rose und Will auch nicht in den Vordergrund, meiner Meinung nach wurde das richtige Maß genau getroffen.
Was auch noch dazu beiträgt, dass man mitfühlen kann, sind die Figuren. Viele haben den ein oder anderen Fehler, wie Roses Oma, die oft etwas schroff ist, aber alle sind sympathisch, sogar Roses Exfreund Chris, der sie noch unterstützt, obwohl sie ihn abblitzen lässt. In manchen Büchern nervt es ja, wenn alle sympathisch sind, aber hier ist das nicht so. Alle helfen sich gegenseitig, um über den Tod von Roses Mutter hinweg zu kommen, den nicht nur Rose ist traurig darüber. Und alle sind bereit, ihr so viel Verständnis wie möglich entgegenzubringen, und es ist wirklich schön, das zu lesen.

Mein Fazit:
Dieses Buch ist einfach wundervoll! Man darf Rose bei ihrem Neuanfang begleiten, der leider auch viele Stolpersteine hat, und kann sich gut in sie hineinversetzen und mitfühlen. EInfach nur sehr bewegend!