Rezension

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Sehr gelungener Auftakt, der Lust auf den zweiten Band der Shadowfall-Reihe macht. Man merkt, dass Katharina Seck noch nicht ihr volles Potential entfaltet hat, den am Ende überschlagen sich die Ereignisse und lassen den Leser mit dem Auftakt zu einer näc

Shadowfall. Band 1: Schattenwende. Eine Vampir-Saga - Katharina Seck

Shadowfall. Band 1: Schattenwende. Eine Vampir-Saga
von Katharina Seck

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht es?

Als Daphne weinend auf dem Rückweg von ihrer Schwester ist, geht alles ganz schnell. Ihre tränenverschleierten Augen übersehen eine rote Ampel und jemand fährt ihr ins Auto. Doch der andere Fahrer ist nicht am Schaden seines Wagens interessiert und wirkt als wäre er in Eile, als Daphne ihm ihre Adresse für die Versicherung gibt. Umso überraschter ist sie, als dieser Mann, Reagan, am nächsten Morgen plötzlich in ihrer Wohnung steht, den Tag über bei ihr Unterschlupf sucht und auf verdunkelte Fenster besteht. Was sie an dieser Stelle noch nicht weiß, ist, dass sie kein gewöhnlicher Mensch und Reagan der Anführer der Shadowfall, einer Gruppe von Vampirkriegern, ist, welche gegen die sogenannten Solems kämpfen – Wissenschaftler, die alles daran setzen, die Rasse der Vampire auszulöschen. Während Reagan sich neben der Schlacht gegen seine Feinde immer mehr zu Daphne hingezogen fühlt, hadert sie zwischen der Faszination für den Vampir und dem Bedürfnis, ihre kleine Tochter Halie zu schützen.

Rezension:

Auf den ersten Blick scheint der erste Shadowfall-Band “Schattenwende” von Katharina Seck ein anstrengend zu lesendes Buch zu sein. Es beginnt mit einem Prolog, der davon handelt, dass ein alter Var’ir (ein Vorgänger der Vampire) die Geschichte seiner Rasse aufschreiben möchte und es folgen darauf ein paar Seiten über seine alte Heimat, Alcuria, die in einer anderen Welt liegt. Es wird ein Ritual beschrieben und diese Seiten ziehen sich und machen keine große Lust auf das Folgende. Doch dann beginnt Kapitel eins und wir befinden uns plötzlich in Los Angeles im Jahre 2009.

Von da an liest sich das Buch viel leichter und zieht einen immer mehr in seinen Bann. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und man kommt gut klar mit den Ortswechseln, obwohl sie innerhalb der Kapitel nur durch einen Absatz abgetrennt sind. Grob gesagt gibt es zwei wichtige Orte, an denen “Schattenwende” spielt. Der wichtigste Ort, bzw. die wichtigste Personengruppe sind die Shadowfall-Krieger und deren Hauptquartier. Der andere Schauplatz hingegen ist dort, wo sich ihre Feinde aufhalten. Das Labor der Genus Solem, die Vampire gefangennehmen, ihnen Blut abzapfen und dieses dann untersuchen. Ihr Ziel ist es, die Rasse der Vampire vom Antlitz der Welt zu tilgen und ihrer Ansicht nach sind Vampire böse, blutrünstige Gestalten ohne Seele.

Der Leser wird allerdings von Anfang an vom Gegenteil überzeugt. Zu den Shadowfall gehören vier Vampire, deren Charakterzüge unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Anführer, Reagan, der meistens hart und unnachgiebig bleibt um alles unter Kontrolle zu behalten und der mit seiner Zuneigung zu Daphne damit ins Schleudern gerät und der stellvertretende Anführer und schlaue Kopf der Truppe, Damir. Außerdem der verbitterte, boshafte und hasserfüllte Dwight und Cayden, der Charmeur. Ergänzt wird die kleine Gruppe von Ria, Damirs Gefährtin, die zwar ein Mensch ist, sich aber wie Daphne vom Rest der Menschheit durch ein besonderes Merkmal unterscheidet und den Vampiren deshalb beisteht.

Wie man an den Mitgliedern der Shadowfall sieht, legte die Autorin besonderen Augenmerk darauf, den Personen des Buches einen Charakter zuzuschreiben und somit Leben einzuhauchen. So machte sie hier auch bei den wenigen wichtigen Personen der Solems keine Ausnahme. Besonders sticht der Wissenschaftler Mr. Smith heraus, der davon besessen ist, einen geregelten Tagesablauf zu haben. Ohne diesen ist er völlig hilflos, zumal er ohnehin schon sehr neurotisch auf den Leser wirkt. Dies fällt vor allem im Vergleich zu seinem Boss, Mr. Jones, auf, der das krasse Gegenteil von ihm, eiskalt und berechnend, ist.

“Schattenwende” besticht auf jeden Fall dadurch, dass es nicht mit typischen Vampircharakteren besetzt ist. In den meisten Vampirromanen werden diese als perfekt dargestellt und hier hat jeder seine Ecken und Kanten – ein ganz eigenes Gesicht. Einer bestimmten Altersgruppe würde ich dieses Buch nicht zuordnen – ich bin mir sicher dass es Jugendliche, als auch Erwachsene begeistern kann, da es sich nicht nur auf ein Element wie z.B. Liebe beschränkt, sondern einfach ‘mehr drin’ und ‘für jeden was dabei’ ist.