Rezension

Sehr gut und äußerst manipulativ

Der Schützling -

Der Schützling
von Patrick Redmond

Bewertet mit 5 Sternen

Das ehemalige Heimkind Michael hat seine traurige Kindheit hinter sich gelassen, ist nun erfolgreicher Anwalt mit der Aussicht auf Partnerschaft in der Kanzlei. Auch in seinem Privatleben  ist alles bestens. Als er dann Max kennenlernt, sind die Parallelen bezüglich ihrer tristen Kindheit ein verbindendes Element. Und genau Max ist es, der ihn fördert, ihn stützt und ihm väterlicher Freund ist. Er führt Michael ein in eine Welt aus Geld, Macht und Intrigen. Michael und Rebecca und ihre aufrichtige Liebe zueinander wird immer wieder auf die Probe gestellt und doch versteht es Max, seinen Einfluss geltend zu machen, Türen zu öffnen und somit alle Bedenken wegzuwischen – zumindest kurzzeitig.  

Ein Psychospiel vom Feinsten bietet Patrick Redmond hier seinen Lesern an. Bald war ich wieder dabei, konnte mich diesem Sog aus gespannter Erwartung, gemischt mit ungenierter Dreistigkeit nicht entziehen. „Sie müssen wissen, dass ich niemandem, den ich liebe, erlaube, mich zu verlassen.“  Je weiter ich in diese Geschichte vordringe, desto eher glaube ich genau diesen Satz. Alle Annehmlichkeiten könnte man haben und warum sollte man darauf verzichten? Ein Spiel mit dem Feuer, das alles und jeden ganz schnell verzehrt, das einen verbrennt, wenn man sich darauf einlässt. Hier geht es um die menschlichen Abgründe, die keinen verschonen, die Falle schnappt ganz schnell zu und lässt keinen entwischen.

Der Autor versteht das Spiel zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, erzeugt atemlose Spannung. Er lässt einen mit dieser geschickt gestrickten Story nicht mehr los.