Rezension

Sehr gut - und vor allem spannend!

Mama Alama - Lukas Lessing, Christine Wallner

Mama Alama
von Lukas Lessing Christine Wallner

Eine faszinierende Lebensgeschichte einer sehr mutigen Frau, die mich völlig gebannt hat!

Ein Sachbuch? Eine Lebensgeschichte? Einige Zeit bereits lag dieses Buch auf meinem Tisch... Und ich räumte es mal nach links, nach rechts und dann auch wieder zurück. Ohne es zunächst näher richtig zu beachten. Denn ich wartete immer auf den passenden Moment, es zu lesen. Generell bin ich nicht der typische Afrika Fan, aber spannende Lebensgeschichten interessieren mich eigentlich immer!

Und irgendwann war es dann so weit....das Buch wurde "erhört" und blitzschnell durchgelesen. Denn die Lebensgeschichte von Christine Wallner ließ mich einfach nicht mehr los. 

"Wir hatten Träger mit uns, die unser Gepäck auf dem Kopf durch knietiefes Wasser balancierten, wir vorsichtig hinterher. Was denn da so schwer sei, fragte mich einer der Träger. Ich sah ihn erstaunt an - eigentlich hatte ich nur die allerwichtigsten Dinge mit. Ach nein, die Bücher! Ganz am Ende hatte ich aus alter Gewohnheit noch acht Bücher eingepackt, weil ich mich auf Reisen unwohl fühle, wenn ich nichts zu lesen mithabe. Ohne frische Wäsche - kein Problem, kann man waschen. Ohne Kosmetik - egal, es geht auch so. Ohne Schuhe - kann man barfuß gehen. Aber ohne Bücher war damals für mich unmöglich!" 

Wie schön oder? Dieser Gedanke könnte auch von mir sein. Denn auch ich fühle mich manchmal irgendwie verunsichert, wenn ich zu wenig oder sogar gar nichts zu lesen dabei habe! Dann doch eher ohne frische Wäsche losziehen....;-)

"Mama Alama" ist ein Buch, was man innerhalb kürzester Zeit so weg lesen kann. Sie wirkt wie ein Sog, diese Lebensgeschichte, die ein wenig wie ein Märchen erscheint. Teilweise wunderschön, teilweise tieftraurig und auch erschreckend. Beim Lesen verspürte ich urplötzlich das Gefühl, jetzt sofort etwas Gutes tun zu müssen, am liebsten hätte ich sofort gespendet, um den armen Menschen zu helfen.

Die Kernaussage von Christine Wallners Geschichte, dass man seine eigenen Kräfte sinnvoll nutzen und seine wirkliche Bestimmung finden soll, damit sich dann viele Dinge ins Gute fügen und so auch das persönliche Glück bewirken, hat mich sehr bewegt. Und interessanterweise konnte ich - an dem Tag, wo ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte - in Gesprächen mit einer Freundin genau diesen Rat weitergeben, denn ich fühlte genau, was gemeint war und sah die Lösung des Problems meiner Freundin in genau dieser Hinsicht. Interessant oder? Das fiel mir jedoch erst später auf..... und dann war ich mir nicht mehr ganz sicher, ob ich denn vorher schon so gedacht hatte oder ob mir dieser Gedanke erst durch das Lesen von "Mama Alama" wieder einmal ins Bewusstsein gerückt wurde... 

Hut ab, vor Christine Wallner, die ein wirklich schwieriges Leben geführt hat, was durch extreme Krankheit und von Unglücklichsein überschattet und geprägt wurde. Umso schöner, dass sie für sich ihre wahre Bestimmung gefunden hat.

Wundervolle Fotos am Ende des Buches, zu denen ich während des Lesens immer einmal wieder hinblättern musste, runden mein positives Gesamtbild des Buches angenehm ab. Die Autorin wirkt so glücklich auf diesen Bildern (ebenso wie ihre sympathische Tochter), dass ich wirklich die Hoffnung hege, sie lebt nun ihren Traum voller Freude und Erfüllung. Denn das würde ich von Herzen wünschen...