Rezension

sehr langatmig / schwerer Erzählstil

Das Lied der Freiheit - Ildefonso Falcones

Das Lied der Freiheit
von Ildefonso Falcones

Bewertet mit 2 Sternen

Caridad ist eine Sklavin, die auf der Überfahrt von Kuba nach Spanien plötzlich ihre Freiheit findet. In Spanien angekommen, weiß sie jedoch nicht, was sie tun soll und so schickt sie ein Padre nach Sevilla, damit sie dort in einem Kloster für Schwarze unterkommt. Doch ihr Schicksal führt sie zu Melchor und dessen Tochter Ana und Enkelin Milagros, Zigeuner, die ihren Lebensunterhalt durch Wahrsagungen und Tabakschmuggel verdienen. Caridad, die auf Kuba ebenfalls mit Tabak zu tun hatte, ist ihnen eine wertvolle Hilfe. Und so entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft. Durch Blutfehden, Intrigen und politischen Verfolgungen ist ihrer aller Leben dann jedoch geprägt von Anfeindungen, Hass und dem Recht auf Freiheit.

Dies ist mein erster Roman von Ildefonso Falcones, obwohl ich schon oft von seinem hochgelobten Buch Die Kathedrale des Meeres gehört habe. Ich bin also mit gespannter Erwartung an die Geschichte herangegangen.

Ich muss zugeben, dass mich der Anfang des Buches dann auch gepackt hätte. Caridads Ankunft in Spanien und ihr Weg zu den Zigeunern mit der aufbauenden Freundschaft zu dem Mädchen Milagros hat mich sehr neugierig darauf gemacht, wie es denn mit allen Beteiligten weiterging. Doch hatte ich Schwierigkeiten, der Geschichte zu folgen bzw. richtig darin einzutauchen.

Dies lag zum einen an dem für mich recht schwierigen Schreibstil. Mit teilweise verschachtelten Sätzen und einer Vorliebe für detailgetreue Beschreibung konnte mich der Autor leider nicht so sehr packen. Mehrmals ertappte ich mich dabei, dass ich ganze Absätze nochmals las, weil ich sie einfach nicht richtig verstanden habe aufgrund der Fülle an Informationen.

Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Zigeuner. Ihr Leben war (ist) bunt, laut, fröhlich, aber auch bestimmt von Stolz, teilweiser Arroganz und einem eher sinnlichen Leben. Der Starrsinn kam hier besonders hervor, vor allem wenn es um den Mutter-Tochter-Konflikt zwischen Ana und Milagros ging. Beide haben sich nichts gegeben, wussten auch, dass es eigentlich zwecklos ist, sich zu streiten, aufgrund ihres Stolzes führte aber kein Weg daran vorbei.

Das Thema "Tabak" steht im Vordergrund. Ob dies dann nun illegal besorgte Zigarren waren oder rechtmäßig im Tabakladen erworbene, ist egal. Hauptsache Tabak. Und jeder hat geraucht, ob jung, ob alt, ob Mann, ob Frau. Das nicht schon Babys mit Zigarette im Mund auf die Welt kamen, hat mich dann doch gewundert. Die meist sehr langen Dialoge drehten sich dann auch um dieses Thema, wenn nicht gerade Blutfehden vertieft oder Intrigen gesponnen wurden.

Fazit:
Alles in allem konnte mich der Roman nicht wirklich überzeugen und hat mich nun auch nachdenklich gemacht, ob ich - gerade aufgrund des Schreibstil des Autors - denn auch zu seinen anderen Werken greifen soll.

Kommentare

Arietta kommentierte am 26. Dezember 2014 um 11:41

Ich finde das Buch Super !

Sehr Anspruchsvoll geschrieben , wie alle seine Bücher !