Rezension

Sehr vorhersehbar

Kates Geheimnis - Brenda Joyce

Kates Geheimnis
von Brenda Joyce

Bewertet mit 3 Sternen

„Kates Geheimnis“ ist einer dieser typischen Romane, in denen es um ein dunkles Familiengeheimnis aus der Vergangenheit geht. Und so treffen auch hier ein bisschen Spannung und ein bisschen Romantik auf ein bisschen Historik, dazu kommt noch ein Hauch Mystik. Eigentlich mag ich solche Bücher ja sehr gerne, „Kates Geheimnis“ war vom Ansatz her ganz nett, hat mich aber nicht vollständig überzeugen können. In der Geschichte geht es um Jill Gallagher, die bei einem Autounfall, den sie verursacht hat, ihren Verlobten Hal verliert. Seine letzten Worte, als er in ihren Armen stirbt, sind: „Ich liebe dich, Kate.“  Jill ist fassungslos. Wer ist Kate? Als Jill Hals Leichnam von den USA nach England zu dessen Familie bringt, die zum feinsten Hochadel Londons gehört, stößt sie zunächst nur auf unverhohlenen Hass und Argwohn. In Hals ehemaligem Zimmer findet Jill schließlich eine vergilbte Fotografie. Das Bild stammt aus dem Jahr 1906 und zeigt Hals Großmutter sowie eine Frau namens Kate Gallagher, die nur wenige Jahre nach der Aufnahme des Fotos spurlos verschwand. Schon allein, weil sie den gleichen Nachnamen wie Kate trägt, will Jill nun um jeden Preis herausfinden, wer Kate war und was mit ihr passiert ist. Bei der Suche bekommt sie Unterstützung von Hals Cousin Alex, zu dem sie sich bald hingezogen fühlt. Aber irgendjemand versucht auch ihre Recherchen zu torpedieren. Während der Prolog des Romans noch recht spannend und vielversprechend ist, wird die Geschichte dann zunehmend schleppender. Dazu trägt wohl auch bei, dass gerade im ersten Teil viele Fakten mehrmals erwähnt werden. Da liest man dann beispielsweise schon mal viermal auf zwei Seiten, dass Jill von Hals Verwandtschaft angestarrt wird oder ihr Herz rast. Der Teil der Geschichte, der in der Vergangenheit spielt, kam mir definitiv zu kurz und wird viel zu oberflächlich und fast schon distanziert und lieblos abgehandelt. Dabei ist es doch gerade dieser Handlungsstrang, der der Geschichte Leben einhaucht. Die eigentliche Tragik des Romans: Schon ab der Hälfte sind eigentlich alle Rätsel gelöst, alle Geheimnisse aufgedeckt, alle Fragen geklärt. Der Rest ist dann einfach nur noch vorhersehbar. Wer gerne Geschichten über Familiengeheimnisse liest und mal was schnelles, leichtes für zwischendurch braucht, kann mit „Kates Geheimnis“ nichts falsch machen. Allerdings darf man nicht mit allzu großen Erwartungen an das Buch herangehen.