Rezension

Sein Ruhm eilt ihm voraus

Bretonischer Ruhm -

Bretonischer Ruhm
von Jean-Luc Bannalec

Bewertet mit 4 Sternen

Georges Dupin hat endlich seine Claire geheiratet und sind auf Hochzeitsreise. Wie es sich für die beiden Gourmets gehört, spielen die französische Küche und der passende Wein eine große Rolle. So flittert man an der Loire und besucht Weingut um Weingut. Beiden tut es gut, sich vom Alltag zu lösen, bis, ja bis Brian Katell, der Ex-Mann von Cécile, Claires Freundin und Weingutbesitzerin, mit einem Schrotgewehr erschossen aufgefunden wird. Der zuständige Kommissar geht anfangs von einem Jagdunfall aus und schießt sich wenig später auf Cécile ein, als sich herausstellt, dass sie das Weingut ihres Ex-Mannes erben wird.

 

Cécile bittet Georges um Unterstützung. Der will aber nicht so recht. Zum einem, weil er in Ruhe seine Hochzeitsreise genießen will und zum anderen, weil die Loire weit ab seines Zuständigkeitsbereiches liegt. Das ist allerdings eine billige Ausrede, denn von „zuständig oder nicht“, hat er sich bislang noch nie von Ermittlungen abhalten lassen. Doch als es einen zweiten Toten gibt und Claire damit droht, notfalls nur mit Cécile alleine Recherchen anzustellen, beginnt Georges seine Fühler auszustrecken.

 

Dem ermittelnden Kommissar ist das natürlich so gar nicht recht, doch Dupins Ruhm ist ihm zu Ohren gekommen. Als dann Georges und Claire selbst in Lebensgefahr geraten, ist Dupins bretonisches Team, wenn auch im Hintergrund, wieder gefragt.

 

Meine Meinung:

 

In diesem 12. Fall tritt der Krimi anfangs ob der kulinarischen Hochzeitsreise ziemlich in den Hintergrund. Es dauert eine geraume Zeit, bis der Kriminalfall so richtig in Gang kommt.

 

Interessant ist die „Job-Umkehr“, denn nicht Georges ist diesmal die treibende Kraft, sondern Claire. Sie darf diesmal eine größere Rolle spielen, die ich ihr allerdings nicht ganz abnehme. Die intensive Freundschaft zu Cécile, die Claire veranlasst, hier selbst tätig zu werden, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich kann mich nicht erinnern, ihren Namen in einem der Vorgänger gelesen zu haben.

 

Die Story selbst ist, wie wir es vom Autor gewöhnt sind, gut strukturiert, enthält alle Elemente, die einen Krimi spannend machen wie Sackgassen, Kompetenzgerangel und ein bzw. mehrere (Familien)Geheimnisse. Dieser 12. Fall für Georges Dupin reiht sich nahtlos an seine Vorgänger an, wenn ich auch sein bretonisches Team ein wenig vermisse.

Auffallend ist, dass Dupin seit einiger Zeit weniger flucht und sein gewohntes „So ein Scheiß“ nicht mehr so oft vorkommt. Der Drang nach starkem Kaffee ist allerdings ungebrochen.

 

Fazit:

 

Ein etwas anderer Dupin-Krimi, dem ich gerne 4 Sterne gebe.