Rezension

Solide-spannender und gut geschriebener Thriller

Die Spur − Er wird dich finden -

Die Spur − Er wird dich finden
von Jan Beck

Bewertet mit 4 Sternen

Dritter Band um die Europol-Ermittler Björk & Brandt. Auch für Reihen-Neulinge gut lesbar.

„Die Spur“ von Jan Beck ist der 3. Teil der Thriller-Reihe um die Europol-Ermittler Inga Björk und Christian Brand. Die Vorgänger „Das Spiel“ und „Die Nacht“ habe ich (noch) nicht gelesen. Hier kann ich also keinen Vergleich ziehen und wirklich ausschließlich für „Die Spur“ sprechen. Und den würde ich als solide-spannenden und gut geschriebenen Thriller bezeichnen.

Aber erstmal zur Handlung. Die führt die Leser*innen in verschiedene europäische Metropolen. Kunstvoll als Statuen auf öffentlichen Plätzen drapierte Leichen rufen das Ermittlerteam auf den Plan. Als gemeinsamer Nenner kristallisiert sich eine ehemalige Eliteschule für junge Talente heraus.

Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Der Blick eines Raubvogels durchbohrt den Betrachter regelrecht. Die roten Augen und die rote Schrift signalisieren sofort, dass hier Spannung angesagt ist. Als Reihen-Neuling habe ich mich in „Die Spur“ auch ohne Vorkenntnis zurechtgefunden. Jan Becks lockerer Schreibstil hat für einen guten Einstieg gesorgt. Ohne großes Vorgeplänkel geht es in medias res – und schon gibt es die erste Leiche. Puh, da bleibt einem gar nichts anderes übrig als gierig weiterzulesen. Auch das Ermittlerduo Björk & Brand mochte ich sofort. Vor allem die Schwedin Inga Björk hat mir trotz oder auch gerade wegen ihrer mürrischen Art und ewig schlechten Laune irgendwie gut gefallen. Das macht sie eben zur markanten Type. Der Österreicher Brand ist das perfekte Gegenstück. Zwischen den beiden, da geht künftig doch noch was – oder, Jan Beck? Was mir fast ein bisschen zu kurz gekommen ist, sind die Leichen. Da werden die so kunstvoll drapiert und aufgestellt und dann fast in einem Wimpernschlag abgehandelt. Dafür ist der Aufbau der Story mit verschiedenen Handlungssträngen, Perspektiven und Spielorten wiederum rundum gelungen.

Fazit: Super geschrieben. Relativ kurze Kapitel drücken aufs Tempo und treiben voran. Meine Gehirnwindungen haben beim Lesen rotiert, um einen Zusammenhang zu finden. Immer wieder gibt es genau an den richtigen Stellen Wendungen. Irgendwann beginnt der Gedankenknoten sich zwar langsam zu entwirren – aber das Finale bleibt doch überraschend. Das Spannungslevel war für mich insgesamt okay. Dass Jan Beck hier aber sicher spielend noch mehr hätte rausholen können, ist Kritik auf hohem Niveau.