Rezension

Sommer, Sonne, Geister!?

Irmelina Geisterkind - Das Geheimnis der Dorfeiche - Lydia Ruwe

Irmelina Geisterkind - Das Geheimnis der Dorfeiche
von Lydia Ruwe

Bewertet mit 5 Sternen

Irmelina: Singt und tanzt gerne, träumt von Abenteuern und weiten Reisen, hat gerade ihren 10. Geburtstag gefeiert und ist auch sonst ein ganz normales Mädchen. Halt, ein normales Mädchen? Naja, vielleicht nicht ganz. Denn Irmelina ist nur etwa so groß wie ein Marmeladenglas und ein Naturgeist. Also vielleicht doch nicht ganz so gewöhnlich. Zumindest staunt Juna nicht schlecht, als sie an ihrem ersten Ferientag am Bach auf das kleine Geisterkind mit den wilden Locken und dem grünen Kleid trifft. Barfuß steht es vor ihr und tanzt zu Junas improvisierter Musik. Nach dem anfänglichen Schrecken siegt bei Juna doch die Neugier und die beiden Kinder freunden sich an. Haben sie doch viel gemeinsam: auch Juna wird bald 10 Jahre alt, beide lieben das Spielen in der Natur und beide langweilen sich Zuhause. Doch eigentlich ist es Naturgeistern weder erlaubt, sich Menschen zu zeigen, noch ihr Geisterreich zu verlassen. Und Irmelinas Geisterreich ist ausgerechnet das Wahrzeichen des Dorfes: die alte Eiche. Und die vernachlässigt Irmi immer mehr, bis es fast zu spät ist…

 

Lydia Ruwe erzählt im ersten Band um Irmelina Geisterkind und ihre neue Freundin Juna auf angenehm ruhige Art das erste Abenteuer der beiden Freundinnen. Und so ruhig das Buch auch startet, man ist doch gleich mittendrin im Geschehen und möchte am liebsten den Sommer in Hügelhausen bei Irmi und Juna verbringen. Mit jedem Kapitel wird die Geschichte auch aufregender, bis man am Ende das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. So ging es uns beim Lesen zumindest. Ich habe das Buch mit meinem 6jährigen Sohn gelesen. Und das erste, was er nach der letzten Seite sagte, war: „Noch mal!“ Und „Wann geht es weiter?“. Der Verlag empfiehlt das Buch ab 8 Jahren. Aber als Vorlesebuch ist die Geschichte auch ab 6 Jahren schon wunderbar geeignet. Sie ist weder zu aufregend, noch ist die Sprache zu schwierig für so junge Kinder.

 

Aufgelockert wird das Buch durch wunderschöne schwarz-weiß Zeichnungen, die aber nicht auf jeder Doppelseite vorkommen. Am Ende des Buches gibt es noch eine kleine Baumkunde auf einer Doppelseite, in der die im Buch vorkommenden Baumarten vorgestellt werden. Außerdem eine Anleitung, um Samenkugeln herzustellen. Beides rundet das Buch wunderbar ab, handelt es sich doch um eine sehr naturverbundene Geschichte. So verbringen die Kinder eigentlich den ganzen Tag draußen in der Natur und auch die alte Dorfeiche spielt eine wichtige Rolle in der Handlung. Das Buch zeigt wunderbar: draußen sein ist toll und unsere Natur etwas ganz Besonderes, für das wir uns stark machen müssen! Denn wer weiß, wo sich überall so kleine Naturgeister wie Irmelina verstecken? Wir müssen vielleicht einfach nur die Augen ganz weit offenhalten und schon stecken auch wir in einem großen Abenteuer. Wir freuen uns nun schon auf das nächste Abenteuer mit Irmelina und sind gespannt, was die Kinder von Hügelhausen noch so alles zu erwarten haben.