Rezension

Sommerlich ohne Ende

Fern wie Sommerwind - Patrycja Spychalski

Fern wie Sommerwind
von Patrycja Spychalski

Inhalt:

„Ich schreibe Briefe an meine Zukunft. Und jedes Mal, wenn ich sie in den Briefkasten werfe, merke ich, dass sie falsch adressiert sind…“ (S.5)

Nora verbringt ihre letzten Sommerferien vor dem Schulabschluss an der Ostsee, wo sie am Strand Drachen verkauft. Bei diesem Traumjob will sie eine Antwort finden auf die Frage, die ihr ständig im Kopf umherschwirrt: Wie soll ihre Zukunft aussehen? Was will sie vom Leben? Auf der Suche nach Antworten findet Nora ganz andere Dinge, nämlich Freunde… und Martin, den Popcornverkäufer, den sie unbedingt näher kennenlernen möchte.

Gestaltung:

Das Cover ist so eins, wie man sie im Moment häufiger sieht, mit einem Pärchen drauf, das verträumt in die Ferne schaut. So richtig einzigartig ist es also nicht, aber ich finde es trotzdem total schön und sehr freundlich gestaltet. Wenn man sich das Buch ansieht, kommt man direkt in sommerliche Stimmung, das Cover ist also auf alle Fälle gelungen.

Story:

Die Geschichte fand ich sehr interessant, besonders weil sie so nachdenklich war. Es ging nicht nur darum, dass Nora so viel wie möglich erlebt, sondern eher darum, was ihr die Leute in ihrer Umgebung und auch ihre Erlebnisse bedeuten, was sehr schön mitzuverfolgen ist. Und es ging auch um das Leben, darüber, was Nora noch alles vor sich hat und was sie sich wünscht. Ab und zu wurde die Hauptgeschichte auch von „Was-wäre-wenn-Zukunftsvisionen“ unterbrochen, die auch sehr interessant waren. Insgesamt hat mir die Geschichte einfach gut gefallen, genau wegen dieser Nachdenklichkeit, das Buch gibt einem etwas zum Nachdenken, ohne dass es einen überfordert mit einem bestimmten Thema.

Natürlich hat mir auch das eigentliche Thema gut gefallen, nämlich Noras Ferien am Meer, die sie zusammen mit ihren neuen Freunden verbringt, und auch ihre Sommerliebe zu Martin. Diese Sachen wurden sehr schön, weil sehr echt erzählt und haben auch gar nicht an den Haaren herbeigezogen gewirkt, beim Lesen hat man einfach ein schönes Sommer-Feeling bekommen:)

Eigentlich hat mich an der Geschichte nur gestört, dass es hin und wieder ein paar bedrückende Szenen gab, die eher traurig oder ein wenig schockierend waren. Natürlich kann bei einer solchen Geschichte nicht immer alles in Ordnung sein, aber durch traurige Sachen verliert sich manchmal auch die Leichtigkeit.

Charaktere:

Die Figuren waren eigentlich alle sehr sympathisch oder zumindest interessant. Nora als Hauptcharakter war wirklich gut, da man sich, oder da ich mich als Jugendliche toll in sie hineinversetzen konnte. Sie hatte Probleme, die ich verstehen konnte oder sogar teile, dadurch hat mir die Geschichte gleich noch ein bisschen besser gefallen.

Noras neue Freunde waren auch alle sehr nett und interessant, und auch alle einzigartig. Bei ihnen hätte ich mich sogar gefreut, noch ein wenig mehr zu erfahren.

Schreibstil:

Am Schreibstil hatte ich nichts auszusetzen, er war locker und hat zu der sommerlichen Atmosphäre gepasst, gleichzeitig war er aber auch nachdenklich, also sehr passend für das Buch.

Fazit:

„Fern wie Sommerwind“ ist für mich das perfekte Buch für einen Tag am Strand! Es ist nicht zu ernst, aber es bringt einen trotzdem zum Nachdenken über seine eigene Zukunft und man kann sich auch absolut in die Hauptfigur Nora hineinversetzen, ich kann es also guten Gewissens weiterempfehlen:)