Rezension

Spannend!

Abrechnung
von Katharina Peters

Zwei Frauen, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagierten, sind verschwunden. Sowohl Katja Mohr als auch Michelle Heckler hatten sich in einem Flüchtlingsheim in Berlin um minderjährige Jugendliche gekümmert. Als die Leiche von Michelle Heckler südöstlich von Berlin am Zeuthener See gefunden wird, bestätigen sich die düsteren Annahmen: Die Frau wurde zu Tode gefoltert. Hannah Jakob, die Kriminalpsychologin, ist zunächst unschlüssig, ob sie sich in den Fall einschalten soll, doch immerhin besteht die Hoffnung, Katja Mohr noch retten zu können. Als Hannah eine Spur findet, ist sie verblüfft. Die Verschwundene hatte mit ihrer vor Jahren verschollenen Schwester Liv zu tun.

Katharina Peters kann Krimis! Mein (bis jetzt) zweites Buch der Autorin hat mich vollkommen überzeugt. Wieder ein stimmiges und passendes Cover, wieder der wunderbar leicht zu lesende Schreibstil, wieder ein wahnsinnig umfangreicher Plot, der sich aus unzähligen Handlungsträngen und vielen unterschiedlichen Charakteren am Ende auf wundersame Weise zu einem großen Ganzen fügt. Ein Plot, der den Leser erst verwirrt und auf falsche Fährten lockt. Ein Plot der einfach passt. Die Geschichte ist geschickt aufgebaut, so dass die Spannung durchgehend erhalten bleibt. Die Charaktere sind realistisch und haben Ecken und Kanten, sind nicht unfehlbar, sie sind sympathisch oder eben nicht, wie im echten Leben. Man bekommt auch einen tiefen Einblick in das Privatleben, was mir immer gut gefällt. Auch die abgründige Seele der Täter wird dem Leser nicht vorenthalten, vielleicht kann man dann einige Dinge besser verstehen, oder sie sich zumindest besser erklären. Vor allem dieser Sven Möller, dessen wahre Identität auch am Ende noch ungeklärt bleiben wird, ist ein äußerst interessanter Charakter. Welche Verbindung besteht wohl zwischen Hannah Jakob und ihm? Ich hoffe, dies im nächsten Band zu erfahren.