Rezension

Spannend bis zur letzten Seite

EISKALTE UMARMUNG: Poesie der Angst - Astrid Korten

EISKALTE UMARMUNG: Poesie der Angst
von Astrid Korten

Inhalt:

Der kommende Tag würde ein Tag des Wartens werden, ein Tag der Vorfreude auf das Finale in der Nacht. Tränen rannen über seine Wangen, während das Gesicht nur Härte zeigte. „Ich werde mir Zeit lassen“, flüsterte er, während er Milch und Zucker in seinen Kaffee rührte. „Ich werde mir Zeit lassen, wenn ich dich töte.“

Eine brutale Mordserie gibt der Polizei Rätsel auf. Die Opfer sind junge Frauen – attraktive blonde Engel mit blau lackierten Fingernägeln. In den Wohnungen der Toten findet sich stets dieselbe mysteriöse Nachricht: „Ich bin die Sehnsucht, ein Prinz und schön wie die Liebe.“ Die Kommissare Robert Hirschau und Benedikt van Cleef wissen genau: Irgendwo dort draußen bereitet sich der Killer darauf vor, erneut zuzuschlagen. Währenddessen ahnt die junge Katharina nichts von den fieberhaften Ermittlungen der Polizei – und von der Gefahr, in der sie schwebt …

 

Meine Meinung:

Zu Beginn wirkten die Orts-, Zeit- und Personenwechsel manchmal etwas abgehackt, das Buch liest sich aber schnell und flüssig, Längen gibt es zum Glück keine.

Über einen Zeitraum von ca. 20 Jahren begeht "Jakob" bestialische Morde an jungen, hübschen, blonden Frauen. Schon als 10-Jährige wird Katharina von einer alten Frau, die als verrückt gilt, vor Jakob gewarnt, doch wer ist Jakob? Im Dorf kennt ihn keiner. Trotzdem kann Katharina die Warnung nicht ganz als Hirngespinnst abtun.

Die Beschreibung der von Jakob verübten Morde ist nichts für zartbesaitete Leser, übersteigt aber auch nicht die Grenze des Zumutbaren, obwohl schon mehr oder weniger deutlich beschrieben wird, was er mit den Opfern macht.

Die Erzählweise aus Sicht unterschiedlicher Personen brachte mir diese zum Teil sehr nahe und machte das Ganze besonders interessant. So wird der Leser beispielsweise in Jakobs Vergangenheit entführt, die ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist, und ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der Protagonisten Kaharina und Anna einfühlen. Dank einer Auszeit Jakobs in Brasilien erfährt man Interessantes über die Gepflogenheiten und Riten der Jivaro, einem brasilianischem Volkstamm, die die Autorin vor Ort recherchierte (wie sie uns in der Leserunde wissen ließ). Hut ab! Überhaupt spielen Riten und Symbole eine wichtige Rolle für Jakob.

Besonders erschreckend ist, dass die Geschichte nicht reine Fiktion ist, "Jakob" gibt es wirklich.

 

Fazit:

Astrid Korten hat es nach "Tödliche Perfektion" wieder geschafft, mich mit ihrem Thriller zu fesseln. Wer nicht zu empfindlich ist, sollte das Buch unbedingt lesen!