Rezension

Spannend mit authentischen Protagonisten

Das Jahr in der Box - Michael Sieben

Das Jahr in der Box
von Michael Sieben

Bewertet mit 4 Sternen

Paul steht kurz vor dem Umzug als er beim ausräumen seines Zimmer die Box wiederfindet. Er hat Angst dort hineinzusehen, denn in dieser Box sind Dinge, die ihn an das letzte Jahr erinnern. Ein Jahr, indem sich sein Leben stark verändert hat. Als er die Box nun öffnet, geht der Leser mit Paul  zusammen in die Zeit von vor einem Jahr und erfährt so Stück für Stück, was damals wirklich passierte.
----------------
Der Aufbau des Buches ist sehr gut, es gibt Perspektiven Wechsel von Gegenwart in Vergangenheit. Paul erinnert sich bei jedem Ding aus der Box an die erlebte Situation und erzählt uns so seine Geschichte. Was hier widergegeben wird, ist zum Teil leider oft Alltag an unseren Schulen. Paul ist keiner der "coolen" Jungs und hängt deshalb auch eher mit den "Nerds" ab. Er muss sich, nach einem unbedachten Spruch am ersten Tag, starkem Mobbing aussetzen und erfährt dabei nur Unterstützung von Ken. Auch Mehmet, der Übergewichtige Zocker Typ gehört zu den Uncoolen, Mobbingopfern und somit auch zu Pauls Freunden. Die drei wachsen immer weiter zusammen, können sich aber nicht vor dem Mobbing der Mitschüler flüchten.
Neben dem starkem Thema Mobbing stehen auch der Rest des Jugendlichen Alltags wie die erste große Liebe, Regelbruch, Sexismus und Elternstress. Die Mischung ist perfekt und sehr realitätsnah. Ich glaube das sich einige Leser dabei gut angesprochen fühlen und sich gut in Pauls Situation hineinversetzen können. 
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Zeitwechsel sind gut erkennbar und ordentlich Strukturiert, sodass ich nie verwirrt wurde wo ich mich gerade befinde. Die Protagonisten haben mir auch sehr gut gefallen. Ein bunt gemischter Haufen mit "typischen" Rollenbildern....(ich war der Nerd XD)
Im Verlauf wird schnell klar, das jemand gestorben ist. Es wird auch ein Name genannt, allerdings erfährt man erst gegen Ende um wen es genau geht. Einige Zeit war ich nicht sicher, wer zu Tode kommen wird, aber ab der Hälfte war dann doch schnell eine Vermutung da, die sich auch bestätigte. Trotzdem war der weitere Verlauf alles andere als langweilig. Es gibt keine unnötigen Längen, alles ist genau auf den Punkt und fesselt einen ans Buch.
Fazit: Eine mitreißende Geschichte mit authentischen Protagonisten und einer Menge Wahrheiten. Klare Leseempfehlung!