Rezension

Spannend mit brisantem Thema

Der Preis für kein Kind - Petra Johann

Der Preis für kein Kind
von Petra Johann

Johanna Bischoff wird auf dem Friedhof von Christine Lenz angesprochen und um Hilfe gebeten. Sie soll als Leihmutter das Kind von Christine und ihrem Freund Paul austragen. Tage später ist Christine tot. Johanna sieht das Bild von der toten  Christine an einem Zeitungskiosk und erkennt sie wieder. Daraufhin geht sie sofort zur Polizei und erzählt von der  Begegnung  auf dem Friedhof. Doch dort stößt sie auf taube Ohren, ihrer Geschichte wird nicht geglaubt. Johanna wurde aber von Christine nicht zufällig angesprochen und schon bald sieht sie sich mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, mit Geheimnissen von Freunden und Lügen und Intrigen, die man so nicht vermuten würde und dann wird sie selbst zur Verdächtigen……

Das Buch „Der Preis für kein Kind“ ist mein zweiter Kriminalroman von Petra Johann und ich kann auch hier wieder sagen, es wird nicht mein letzter gewesen sein. Der Plot ist einfach so spannend geschrieben, dass  man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann und die über 350 Seiten am liebsten in einem Rutsch lesen möchte. Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd geschrieben und  ein Spannungsaufbau ist von Beginn an vorhanden.

 Die Charaktere  sind sehr gut ausgearbeitet und authentisch dargestellt. Selbst mit weniger sympathischen Protagonisten hatte ich irgendwie Mitleid aufgrund ihrer Lebenssituation. Man spürt auch die Verzweiflung von Christine Lenz, die sich so sehnlichst ein Kind wünscht. Nicht nachvollziehbar für Frauen,  für die Kinder zu bekommen das Normalste der Welt ist. Das Thema, um welches es im Buch geht, ist sehr sensibel und auch in unserer fortgeschrittenen modernen Gesellschaft noch ein Tabuthema. Hier gelingt es Petra Johann exzellent, den Leser damit vertraut zu machen. Es geht um das Thema künstliche Befruchtung, dem Einfrieren von Eizellen und Leihmutterschaft, die ja in Deutschland durch das Embryonenschutzgesetz verboten ist. Man bekommt fundierte Informationen dazu, gut eingebettet in den Plot und merkt, dass Petra Johann hier hervorragende Recherchearbeit geleistet hat und das, was sie schreibt, Hand und Fuß hat und jederzeit in  einschlägigen Suchmaschinen nachzulesen ist.

Mit unerwarteten Wendungen und geschickten Verwirrungen  lenkt die Autorin den Leser des öfteren auf eine falsche Fährte den Mörder von Christine betreffend. Am Ende war auch ich diesem Katz-und Maus-Spiel erlegen und hatte keinen Schimmer, wer es sein könnte. Von Kapitel zu Kapitel wechselten  meine  potentiellen Verdächtigen.  Umso überraschender waren für mich die Auflösung und der Showdown des Buches.
Petra Johann ist mit diesem Buch ein Kriminalroman gelungen, der es schon jetzt wohl unter die TOP 5 meiner Lesehighlites  2016 geschafft hat und ein  „must  read“ für alle Krimifans ist.

Das Buch bekommt von mir 5 Sterne.