Rezension

Spannend, überraschend und schaurig schön

Der Speichermann -

Der Speichermann
von Kai Meyer

Schon als ich das Cover sah, war mir klar, das ich diese Graphic Novel auf jeden Fall lesen wollte. Hier zeigte sich aus meiner Sicht schon der pure Horror in Form einen kleinen Kindes, welcher vor einem schwarzen Mann auf einem Dachboden steht. Gäbe es eine To-do-Liste für Horror,  sie wäre hier so gut wie abgearbeitet. 

 

Um so neugieriger war ich deswegen auch auf die Geschichte, welcher nicht nur schaurig schön illustriert wurde, sondern die man am Ende des Buches auch noch einmal komplett nachlesen konnte. Wer die Kurzgeschichte schon kannte, dürfte aber trotzdem nicht enttäuscht sein, da man nun sogar schaurig schöne Bilder dazu hatte. 

 

Zur Geschichte selbst möchte ich ehrlich gesagt nicht viel erzählen, da hier jeder selber selbst erleben muss, was auf dem Dachboden vor sich geht und wer der Mann eigentlich ist. Ich kann aber versprechen, das man sichtlich überrascht sein dürfte, wenn man das Geheimnis schließlich erfuhr. Zudem dürfte der Winter und seine mitgebrachte Stimmung ganz schön ins Schaurige abrutschen. 

 

 

 

Wo die Kurzgeschichte, so zwar schon leicht gruselig war, schaffte es Jana Heidersdorf dem Ganzen den Sprung in den Horror zu bringen. Dabei möchte ich gleich vorwegsagen, das ihr Zeichenstil nicht allen gefallen dürfte, da er sehr verwaschen wirkte und manchmal etwas detailarm war. Was er aber schaffte, war die Geschehnisse der Geschichte in dem Maße zu erschaffen, das er einem eine Gänsehaut bereiten konnte. Dies lag vor allem daran, das eigentlich keine leuchtende Farbe benutzt wurde. Selbst in den helleren Momenten, nutzte man kein sattes Gelb, sondern eher ein Ocker, welches die Atmosphäre deutlich drückte. Man hatte also die ganze Zeit das Gefühl, das im Haus etwas nicht stimmt und das fortlaufend zu fühlen, dürfte man locker als Stärke ansehen. 

 

Nach der illustrierten Geschichte wurde man wie erwähnt mit der ursprünglichen Kurzgeschichte belohnt. Diese war jedoch nicht einfach abgedruckt worden, sondern wurde mit Charakter-Zeichnungen oder den Ideen für das Cover untermalt. Ich fand dies wirklich toll, da ich solche Extras einfach sehr schätze. 

 

Diese schaurige schöne Geschichte dürfte ich wohl auf ewig mit dem Winter verbinden. Dabei hätte ich nie gedacht, das der Autor neben Fantasy, auch das Genre Horror bestens versteht. Im Zusammenspiel mit Jana Heidersdorf schaffte er es auf jeden Fall seiner Handlung noch mehr Tiefe und dazu einen Touch zu geben, welchen man so schnell nicht mehr vergessen dürfte.