Rezension

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Spannend und unheimlich!

Unland - Antje Wagner

Unland
von Antje Wagner

Franka zieht in das Haus »Eulenruh«, ein Wohnprojekt für Jugendliche. Doch irgendetwas stimmt nicht in dem kleinen Elbdorf. Wieso schweigen die Bewohner so beharrlich, wenn man sie auf die Ruinenlandschaft »Unland« am Waldrand, anspricht? Immer wenn Franka in der Nähe von »Unland« ist, fühlt sie sich beobachtet. Als ein Junge aus »Eulenruh« verdächtigt wird, einen Diebstahl begangen zu haben, will Franka seine Unschuld beweisen. Dabei macht sie eine ungeheuerliche Entdeckung ...

 

Wieder einmal durfte ich einen wirklich tollen Roman von der Autorin lesen.

In Haus Eulenruh leben viele unterschiedliche Protagonisten, die schlimme Dinge erlebt haben und denen schlimme Dinge angetan wurden. Nun kommt Franka hinzu. Die "Eulen", wie sie sich nennen und genannt werden, sind im Dorf nicht gerade willkommen. Und genau darauf zielt das Buch zunächst ab.

Eine düstere, unheilvolle Atmosphäre wird geschaffen. Nebenbei lernt man die Personen immer mehr kennen, die genau wie in Vakuum eine unglaubliche Tiefe im Laufe der Geschichte entwickeln.

Dann passieren immer wieder unheimliche Dinge, die Franka beobachtet, bis eine Tages einer der Eulen verdächtigt wird, einen Diebstahl begangen zu haben.

Die Eulen und Franke glauben daran nicht und wollen die Anschuldigung widerlegen. Und dabei stoßen sie auch eine unglaubliche Entdeckeung. Diese ist Unland. Und daran merkt man schon wieder, dass Antje Wagner dieses Buch geschrieben hat, Denn wenn man zum Ende hin denkt, ach ja schöner Thriller mit Schwenk ins Fantasy-Genre hin, dann täuscht man sich zumindest teilweise. Zwar kann das Buch so verstanden werden - der Sinn dahinter ist wie bei Vakuum aber ein anderer: Als die Eulen entdecken was Unland eigentlich ist, stoßen nicht nur sie auf eine Spiegelwelt - im wahrsten Sinne des Wortes - , sondern auch der Leser. Denn was sich in Unland abspielt, spielt sich eigentlich auch in den Protagonisten ab.
 

Lasst die Schatten frei!

(S.6, aus den Chroniken von Waldburgen)

 

Der mysteriöse Satz zu Beginn und am Ende des Buches wird bei weiterem Nachdenken klar. Was er für eine Bedeutung hat, und was genau es sich mit Unland auf sich hat, dass kann ich a) nicht verraten, da muss man schon das Buch lesen und b) kann ich es auch nicht verraten, weil sich jeder Leser da selbst was dazu denken muss. Und das ist genau das, was die Autorin mit ihren Bücher erreichen will!

 

Fazit: Ein interessantes, spannendes und unheimliches Buch, das zum Ende hin wieder in eine Richtung abdriftet, an die man zu Beginn nicht gedacht hat!