Spannend und vielschichtig
Bewertet mit 5 Sternen
Peter Pan, ein toller, lustiger Junge, der Kinderträume erfüllt?
Naja, das ist die Disney-Variante. Die ursprünglichen Peter Pan Geschichten waren weit düsterer, Peter entführt Kinder, weil er sie um sich will, läßt sie bis zum Tode kämpfen, und wenn sie doch alt werden, werden sie ausgejätet. Auf dieser Grundlage baut Fantasy-Autor Gerald Brom seine Geschichte um Peter, den Kinderdieb, auf, der Kinder mit Versprechungen entführt und für sich und seine Welt kämpfen lässt. Dabei geht Brom mit Gewaltdarstellungen nicht zimperlich um, aber die Skrupellosigkeit und Gewaltverherrlichung des "Helden" sind noch ein wichtigerer Punkt, warum Der Kinderdieb kein Buch für Kinder ist.
Gerald Brom gelingt es, Peter Pan in einem neuen Licht zu zeigen, dabei erfindet er jedoch seine eigene Welt mit eigenen Umständen, so dass dies nicht nur eine brutalere Version von Peter Pan ist.
Wer Helden sucht, wer Gut gegen Böse sucht, wessen Bild vom Disney-Peter nicht angekratzt werden soll, sollte den Kinderdieb meiden. Alle anderen können sich auf ein spannendes und vielschichtiges Abenteuer mit einigen Wendungen freuen.