Rezension

Spannende, aber düstere Unterhaltung für Jugendliche

Bunker Diary - Kevin Brooks

Bunker Diary
von Kevin Brooks

Nachdem ich Klappentext und Leseprobe super spannend fand, habe ich mich recht hohen Erwartungen in die Lektüre gestürzt. Zu allererst muss man sich bewusst sein: man liest hier ein Jugendbuch und keinen Thriller für Erwachsene. Dementsprechend ist auch Kevin Brooks Schreibstil: einfache und klare Sätze, keine Ausschweifung, die Reduzierung auf das Wesentliche. Das ist der geschilderten Situation angemessen und soll deshalb kein Kritikpunkt sein. 
Richtig gut gelungen fand ich auch die Authentizität des Erzählten. Ich hatte keine Mühe mir vorzustellen, dass alles genau so auch in der Wirklichkeit passieren könnte und der Authentitizätsaspekt spielt für mich immer eine sehr große Rolle. Einzig die Charaktere der 5 "Mitinsassen" von Linus kamen für meinen Geschmack etwas zu kurz. Zwar wurde jeder Einzelne nach seinem "Eintritt" beschrieben, aber letztlich hatte ich bei keinem aus bei Linus selbst, der in seinen Tagebucheinträgen sehr viel von sich und seiner Vergangenheit preis gibt, ein Bild im Kopf. Das ist schade, aber auch nicht sooo dramatisch angesichts der Tatsache, dass es bei einem Thriller ja vor allem um die Spannung geht und die war definitiv bis zum sehr überraschenden Ende vorhanden.
Mein Fazit: "Bunker Diary" ist ein ungewöhnlich kompromissloses und düsteres Jugendbuch, welches nicht durch eine besonders schöne Sprache oder spannende Charaktere überzeugt, sondern den Leser allein durch die Dramatik der Geschichte fesselt.