Rezension

Spannende und mörderische Lektüre über winzige Insekten

Die Kolonie - A. J. Colucci

Die Kolonie
von A. J. Colucci

Bewertet mit 5 Sternen

In New York ereignen sich bizarre Todesfälle, für die Insekten verantwortlich sind. Nach den Angriffen von Ameisen sind sieben Menschen gestorben, als Dr. Paul O'Keefe hinzugezogen wird. Er ist ein berühmter Wissenschaftler und die Ameisen sind sein Spezialgebiet. Jedoch ist ihm die Ameisenart, die für die schrecklichen Todesfälle verantwortlich ist, völlig unbekannt. Ihre Opfer starben qualvoll und diese neue Spezies scheint es auf Menschen abgesehen zu haben. Schließlich wird auch Kendra Hart, eine weitere Ameisenexpertin, und zudem Pauls Exfrau, ebenfalls hinzugezogen. Gemeinsam sagen sie den Ameisen den Kampf an und wollen New York und die Bevölkerung retten. Sie ziehen in den Kampf gegen die Killerameisen, von dessen Ausmaßen und Verstrickungen sie noch nicht die geringste Ahnung haben. Erst nachdem ein Ultimativer Angriff der Ameisenkolonie auf Manhatten bevorsteht wird das gesamte Ausmaß sichtbar und die wahre Entstehung der Superameisen kommt ans Tageslicht. Wer steckt hinter der genetisch veränderten Ameisenkolonie, die sich nicht mit herkömmlichen Mitteln vernichten lassen? Ist es ein terroristischer Anschlag, oder ein schief gelaufenes Experiment? Ein Kampf gegen die Zeit auf Leben und Tod beginnt.

Dr. Paul O'Keefe ist der führende Insektenforscher und hält zahlreiche Vorträge an den unterschiedlichsten Universitäten. Sein Ruf eilt ihm weit voraus und es wurmt ihn deswegen sehr, dass er dieser neuen Spezies nicht auf den Grund gehen kann, kein Mittel findet um sie aufzuhalten. Er ist etwas von sich eingenommen, verändert jedoch im Laufe der Handlung seine Einstellung und sieht ein, dass er auch die Hilfe anderer annehmen kann und mit mehr klugen Köpfen sich eine schnellere Lösung finden lässt.

Dr. Kendra Hart lebt und forscht in der Wüste, sie hat es sich zur Aufgabe gemacht alles über Feuerameisen zu lernen und herauszufinden, sowie auch eine Methode zu entwickeln, wie diese bekämpft werden können. Und dies völlig ohne die Chemie der Pharmakonzerne zu nutzen, die sowieso kein wirksames Mittel gegen diese Ameisen Spezies haben. Sie hat sich vor Jahren von Paul O'Keefe scheiden lassen, nachdem sie immer mehr durch seine Arbeit in den Hintergrund gedrängt wurde und nicht mehr ihren eigenen Forschungen nachgehen konnte. Sie wollte jedoch nicht in seinem Schatten stehen. Sie ist eine starke Frau, die ihre größte Schwäche erforscht, da sie gegen Ameisen und deren Gift allergisch reagiert.

Das Cover passt einfach wie die Faust aufs Auge zu dem Thriller, in der rechten unteren Ecke ist eine sehr große Ameise abgebildet. Es dürfte die Ameisenkönigin der Superkolonie sein, diejenige welche die Killerameisen steuert und beherrscht. Das Grün des Hintergrundes wirkt etwa schmuddelig, aber auch giftig, wie das Gift der Ameisen. Der Titel selber ist ein richtiger Eyecatcher, da er aus vielen, kleinen Ameisen besteht, die die Buchstaben bilden.

Der Schreibstil der Autorin ist spannend und flüssig. Man springt nur so von Seite zu Seite. Die Storyline ist gradlinig und einige Rückblicke in die Vergangenheit erläutern einige Aspekte und Verstrickungen zwischen den einzelnen Charakteren. Viele dieser Charaktere sind nicht länger als ein Kapitel dabei und fallen den Ameisen zum Opfer. Jedoch gewöhnt man sich sehr schnell an die Hauptprotagonisten und fiebert mit ihnen bei ihrem Kampf gegen die gefährlichen Ameisen mit. Die immer wieder eingestreuten wissenschaftlichen Informationen und Aspekte sind interessant und verständlich formuliert. Man lernt als Leser so einiges über die winzigen, aber dennoch starken Ameisen und ihr Leben dazu.

Zwischen Paul und Kendra entwickeln sich während ihrer Spurensuche und der Suche nach einem Mittel gegen die Ameisen wieder die alten, eigentlich längst vergessenen Gefühle. Man spürt die leichte Romanze, dennoch stört sie keineswegs die Handlung oder die Spannung in der Story. Es gibt keine schnulzigen Szenen, die von der Dramatik ablenken würden. Die Horrorelemente sind vorhanden, jedoch nicht so, dass man nach der Lektüre des Romans nachts nicht einschlafen könnte. Es gibt gruselige Beschreibungen, was die Ameisen mit ihren Opfern anstellen. Durch die wechselnde Sicht der Charaktere, aus der das Buch geschrieben ist, bekommt man immer wider etwas von den einzelnen Gedanken und Wünschen der Charaktere mit.

Die Killerameisen in "Die Kolonie" sind etwas für Thriller-Fans und auch wer ein wenig leichten Horror mag ist hier richtig bedient. Wer jedoch harte Kost erwartet, der sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Denn man wird danach keine Monster nachts unter seinem Bett vermuten, höchstens die kleinen Ameisen mit ganz anderen Augen sehen. Eine spannende und mörderische Lektüre über winzige Insekten.

Vielen Dank an Blogg Dein Buch und den MIRA Taschenbuch für das Rezensionsexemplar.